Synagoge
A. Gruenberger erhielt den ersten Preis und wurde mit der Bauausführung beauftragt.
Die ersten Entwürfe für eine Synagoge in Hietzing stammen von Rudolf Perco bzw. von Ernst Lichtblau. Ihre 1912 vorgelegten Pläne kamen nicht zur Ausführung.
Während des Ersten Weltkrieges schuf Hugo Gorge einen Synagogenplan, in dem sich die ursprüngliche und sinnvolle Ordnung, Kultus und Funktion einer derartigen Anlage betreffend, ideal manifestierte. Aus Geldmangel wurde der Bau aufgeschoben, sodaß erst 1924 vom Tempelverein Wien-Hietzing ein internationaler Wettbewerb für jüdische Architekten ausgeschrieben werden konnte: der Leiter der Jury war Josef Hoffmann. Nach dem im 19. Jahrhundert reformierten Ritus wurde die Nähe von der Bundeslade zum Almemor, der erhöhten Tribüne, von der die Thora verlesen wird, verlangt, wodurch eine Zentralanlage ausschied und nur die Lösung eines in der West-Ost-Achse gerichteten Hallenbaues möglich war.
Der in den USA lebende Architekt A. Gruenberger - er errichtete auch zwei Häuser in der Wiener Werkbundsiedlung - erhielt den ersten Preis und wurde mit der Bauausführung beauftragt.
Einen für Wiener Verhältnisse spektakulären jedoch nicht prämierten und besonders von Josef Hoffmann abgelehnten Entwurf erstellte Richard Neutra. Er sah einen Gebäudekomplex aus flach gedeckten kubischen Baukörpern vor. Die sorgfältige Planung der Außenanlagen weist auf die vor allem für seine späteren Bauten charakteristische Wechselwirkung von Architektur und Naturraum hin. Mit der Verwirklichung dieses Entwurfes wäre Neutra seine erste Arbeit für Wien ermöglicht worden.
Die einzige tatsächlich hier ausgeführte Bauaufgabe dieses aus Wien stammenden Architekten ist das Haus in der Werkbundsiedlung. [...]