Karl von Hasenauer (1893–1894)
Mit Gottfried Semper entwarf Hasenauer Gebäude wie, das Naturhistorische Museum, das Kunsthistorischen Museum und die Neue Hofburg.
Er war ein bedeutender österreichischer Architekt des Historismus in Wien, insbesondere der Wiener Ringstraße, schuf Monumentalbauten in effektvollem Neubarock. Er wurde zu Lebzeiten auch der „bauende Makart“ genannt. Karl Hasenauer war Schüler von August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll. 1873 wurde er in den Freiherrenstand erhoben.
Er wurde Chefarchitekt der Wiener Weltausstellung von 1873. Mit Gottfried Semper entwarf Hasenauer den Hofbautenkomplex mit dem Kunsthistorischen Museum und dem Naturhistorischen Museum (1871–1891), das Burgtheater (1874–1888), Grundriss von Semper, Fassadengestaltung von Hasenauer) und die Neue Hofburg (1881–1894, vollendet 1913), die er, wie auch die von ihm entworfenen Wohnbauten Palais Lützow (1870) und Hermesvilla (1882–1886), mit Innendekorationen im Makartstil versah. An der Ausführung der Bauten war Semper bis 1876 beteiligt.
Nach dem Zerwürfnis mit dem einstigen Geschäftspartner Semper leitete er die Errichtung dieser Hofbauten ganz allein. Hasenauer zeichnete sich durch eine sehr dekorativen Stil (ganz im Sinne Sempers) und inszenatorische Begabung aus. Er strebte auf die Verschmelzung aller Kunstgattungen in einem Gesamtkunstwerk an, ohne die Architektur allein in den Vordergrund zu stellen.
Bis heute sind all die Streitigkeiten über die Urheberschaft zwischen den Anhängern von Semper und Hasenauer nicht ausgetragen. Die Prachtbauten dieser beiden Architekten auf der Wiener Ringstraße sind jedoch inzwischen zu Wahrzeichen Wiens geworden. Und da der Altmeister Gottfried Semper (1803–1879) in Dresden mit der der Semperoper bereits ausgiebig gefeiert wird, ist auch in Wien die alte Zwistigkit der Meister und ihrer Anhänger vergessen.