Pfarrkirche Lainz-Speising
Man entschloss sich für den Bau einer großen Kirche, die kleine Kollegiumskirche musste abgerissen werden.
Nahe bei der ehemaligen Lainzer Pfarrkirche, der barocken Kirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit, stand bis 1965 eine dem Heiligsten Herzen Jesu geweihte neuromanische Kirche, die 1885/86 nach Plänen von J. Mick erbaut worden war und als Ordens- und Kollegiumskirche der Jesuiten diente. Der Bau mit ploygonaler Apsis erhob sich über kreuzförmigem Grundriß.
Die überhöhte Vierung wurde von einem schlanken, dachreiter–ähnlichen Türmchen bekrönt. Die Gesellschaft Jesu führte an dieser Stelle seit 1884 ein Kolleg, in dem sich auch die sogenannte „Bibiliotheca Rossiana” mit über 10 000 Büchern, Handschriften und Inkunabeln befand (heute im Vatikan).
Am 10. 2. 1945 übernahmen die Jesuiten auch die seelsorgliche Betreuung der Pfarre Lainz-Speising, da der 1929 ernannte Pfarrer Anton Schrefel krankheitshalber auf die Pfarre resignierte und in den dauernden Ruhestand trat.
Die Pfarrkirche hatte sich schon seit Jahren als viel zu klein erwiesen, weshalb an die Errichtung einer Saalkirche für Sonntagsgottesdienste gedacht worden war, da man die alte Kirche vergrößern konnte. Der Beschluß zur Errichtung eines Sozialen Bildungshauses auf dem Gelände des Exerzitienhauses verlieh dem Wunsch nach einer neuen Kirche eine neue Dimension: Im Rahmen des Neubaues musste die kleine Kollegiumskirche abgerissen werden. Da aber sowohl Bildungs- wie Exerzitienhaus einen entsprechenden Gottesdienstraum benötigten, und die Betreuung zweier Gottesdienststätten sehr personalaufwendig war, enschloß man sich zum Bau einer großen Kirche, die einerseits als Pfarrkirche, andererseits aber auch als Gottesdienststätte für das Bildungs- und Exerzitienhaus dienen sollte. Außerdem wurde auf diese Weise eine nähere Verbindung des Ordens der Gesellschaft Jesu zur Pfarre geschaffen.
Im Juni 1965 wurde ein beschränkter Wettbewerb ausgeschrieben. Keinem der eingelangten Entwürfe wurde der 1. Pres zuerkannt. Je ein 2. Preis ging an Josef Lackner und an Ottokar Uhl. Die Entwürfe von Guido Gnilsen/Erich Eisenhofer und Armin Dolesch wurden angekauft. Mit Vertrag vom 20. 11. 1965 wurde schließlich Josef Lackner aus Innsbruck mit den Planungsarbeien beauftragt. Nach der kirchlichen und baupolizeilichen Genehmigung begann man im Oktober 1966 mit dem Bau. Am 11. 3. 1967 legte Erzbischof-Koadjutor Dr. Franz Jachym den Grundstein, am 22. 6. 1968 weihte er die neue Kirche. [...]