Münichreiterstraße 39–41
Ein Doppelhaus, 1909/10 für die Wiener Baugesellschaft und den Wiener Bankverein als Mietobjekt errichtet.
Das bis auf wenige Unterschiede in Grundriß und Fassade gespiegelte Doppelhaus wurde für die Wiener Baugesellschaft und den Wiener Bankverein als Mietobjekt errichtet.
Der achtachsige, dreigeschoßige Bau (Hochparterre, erster Stock, zweiter Stock) wurde von Josef Beer entworfen und von den Baumeistern Karl Mühlhofer und Josef Schnatter ausgeführt.
Die repräsentative, dem späten Jugendstil nahestehende Fassade ist in drei verschieden tiefe Schichten gegliedert: in Eingangszone, Erkerzone und zwei an die Erkerzone anschließende Achsen. In der Gestaltung der beiden Hauptfassaden zeigen sich feine Unterschiede, die z. B. bei den Erkern (polygonal und rechteckig) oder den Eingangsportalen (verschieden geformte Aufsätze liegen auf kannelierten Säulen bzw. auf Pfeilern) zum Ausdruck kommen.
An der linken Seite des Hauses Nr. 39 befinden sich in allen drei Geschoßen Balkone, die ursprünglich verglast geplant waren. Heute ist dies nur mehr im Hochparterre der Fall. Manche Erkerfenster besitzen eine dekorative Glasgliederung in der Oberzone, an einigen Erkerwänden sind figurale Reliefs angebracht. Über der Eingangszone sind die Dachfenster durch eine geschwungene Attika betont. Charakteristisch für die vertikal betonte Fassade sind die unterschiedlichen Putzoberflächen.
Die Eingänge in die beiden Häuser liegen an der Spiegelachse und führen in die Stiegenhäuser, von denen aus pro Haus und Geschoß je eine Wohnung zugänglich ist. Die Stiegenhäuser sind bis auf eine bemerkenswerte Holzauflage des Geländers auffallend schlicht gehalten. An den Wohnungseingangstüren zeigt sich das von Josef Beer häufig verwendete Motiv der Raute. […]