Hietzinger Hauptstraße 126a
Das Wohn- und Geschäftshaus fällt durch seine außergewöhnliche Straßenfassade auf.
Das aus Tief- und Hochparterre, zwei Obergeschoßen und einem ausgebauten Dachgeschoß bestehende Wohn- und Geschäftshaus fällt durch seine außergewöhnliche Straßenfassade auf. Sie ist durch einen eklektizistischen Historismus gekennzeichnet, wobei Stilelemente des Mittelalters genauso Verwendung finden wie Details aus der Barockzeit oder eines deutsch-romantischen Fachwerkbaues. Dennoch wirkt die symmetrisch gestaltete, siebenachsige Front als Einheit; auch die bestehende Materialvielfalt schafft mehr Bewegung denn Irritation. Detailreichtum zeigt sich auch in den Putzvarianten, in den secessionistisch geprägten Gittern der Blumenkästen und des Eingangstores sowie in den zum Teil ausufernd dekorierten Reliefs. In der Farbgebung treten das rötliche Braun und helle Ocker des Putzes sowie das auffallende Blau der Metallblumenkästen hervor. Das Dach ist mit gebrannten Tonschindeln gedeckt.
Der oberhalb der rustizierten Sockelzone von zwei frühmittelalterlich anmutenden Säulen begrenzte Eingang führt über einige Stufen in einen im Hochparterre gelegenen Gang, der in seiner Verlängerung das gartenseitig gelegene Treppenhaus erschließt. Die zwei pro Geschoß eingerichteten Wohnungen weisen bis auf geringe Abweichungen idente Grundrisse auf. Gegen den Garten liegen Veranden, die durch breite, zweiflügelige Türen mit einem geräumigen Wohnraum verbunden sind. Außer diesem Zimmer sind in den Wohnungen beider Obergeschoße entweder ein weiteres Zimmer und ein Kabinett oder zwei weitere Zimmer gegen die Straße angeordnet. Diese Wohnungen waren von Anfang an mit Bad und Dienerzimmer ausgestattet und umfaßten eine Grundfläche von 98 m2 bzw. 92 m2.
Im Dachgeschoß waren ursprünglich ein Atelier sowie die Waschküche und der Trockenboden eingerichtet. Im natürlich belichteten Tiefparterre befanden sich eine Kleinwohnung mit Zimmer und Küche sowie ein Geschäftslokal mit Magazinräumen.