Bezirksgeschichte

Die Hietzinger Hauptstraße

...zwischen Mantlergasse und Testarellogasse / Schrutkagasse

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als die Orte Ober-St. Veit, Unter-St. Veit und Hietzing zusammenwuchsen, entstand entlang der Hietzinger Hauptstraße, zuerst von Hietzing und der Verbauung der ehemaligen „Neuen Welt“-Gründe ausgehend, eine Reihe von Gründerzeitvillen repräsentativen Charakters. Sie bildeten mit einigen damals bereits bestehenden Adelsvillen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fortschreitend bis Unter-St. Veit eine zusammenhängende Verbauung in offener Bauweise. In Unter-St. Veit besteht heute zwischen Münichreiterstraße und Verbindungsbahn eine geschlossene Häuserzeile.



Die Fläche zwischen Verbindungsbahn und Ober-St. Veit blieb bis gegen 1900 mit wenigen Ausnahmen unverbaut und wurde als Weide- bzw. Ackerland genutzt. Um 1880 plante man auf diesem Gebiet – zwischen Hietzinger Hauptstraße und Auhofstraße – einen ausgedehnten Marktplatz, zu dessen Verwirklichung es jedoch nie kam.



Zwischen 1900 und 1910 wurden an beiden Straßenseiten der Hietzinger Hauptstraße mehrgeschoßige Miethäuser errichtet; sie bilden bis heute einen zum großen Teil geschlossenen Zeilenverbau.



Fast scheint es so, als ob der aus Geldmangel nur auf begrenzten Strecken ausgeführte Plan Otto Wagners, entlang des Wientales vom Naschmarkt bis Schönbrunn einen Boulevard mit großstädtischem Flair anzulegen, in diesem Bereich der Hietzinger Hauptstraße in bescheidenerer Form Wirklichkeit geworden wäre.



Zwischen Mantlergasse und Testarellogasse/Schrutkagasse erfolgte stadtauswärts auf der linken Seite der Hietzinger Hauptstraße diese Verbauung lückenlos; auf der rechten Seite besteht zwischen den Nummern 118 und 124 eine Reihe von freistehenden Bauten. Die Mietvilla in der Hietzinger Hauptstraße 124, ein außen mit vornehmer Zurückhaltung im französischen Barock gestalteter, mit Eckrisaliten versehener Bau, wurde 1911 von Leodegar Slovák errichtet. Die komfortablen, mit zwei bis drei Wohnräumen ausgestatteten Wohnungen weisen Grundflächen zwischen 100 m2 und 150 m2 auf. Das Haus wurde 1998 adaptiert (u. a. Balkonvergrößerungen, Dachausbau). Die Häuser mit den Nummern 124a bis 130 bilden wieder eine geschlossene Zeile.



In dem Haus Hietzinger Hauptstraße 114 starb der Maler Egon Schiele (geb. 12. 6. 1890, gest. 31. 10. 1918); sein Atelier, in dem er zwischen 1912 und 1918 arbeitete, befand sich im letzten Stock des gegenüberliegenden Hauses Hietzinger Hauptstraße 101.



Die ursprünglich als Mietobjekte errichteten Häuser weisen in der Regel vier Geschoße auf und sind zumeist mit großzügig dimensionierten Wohnungen ausgestattet. Im Souterrain wurden neben den üblichen Kellerräumen häufig auch Geschäftslokale eingeplant. Die Straßenfassaden mit ihren historistischen und teilweise secessionistischen Details entsprechen in ihrer aufwendigen Gestaltung zumeist den inneren Gebäudestrukturen.



Der Straßenzug wird von lebendig gestalteten Hauswänden begrenzt; eine in diesem Bereich noch vorhandene durchgehende Allee von Robinien und Ahornbäumen trägt zum gehobenen Charakter dieses Bereiches der Hietzinger Hauptstraße bei.



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