Haus Reitler
Der von den Stadtbaumeistern Moriz und Josef Sturany ausgeführte Umbau im Jahre 1897 ist einerseits durch die Beibehaltung des Grundrisses und andererseits durch die Verlegung der Hauptstiege gekennzeichnet.
Der von Loos geplante und von den Stadtbaumeistern Moriz und Josef Sturany ausgeführte Umbau eines 1897 für Stadtbaumeister Adalbert Witasek erbauten Hauses ist einerseits durch die Beibehaltung des ursprünglich kreuzförmigen Grundrisses, andererseits durch entscheidende Veränderungen, z. B. die Verlegung der Hauptstiege in den Hauskern, gekennzeichnet.
Die bis auf geringe Abweichungen bestehende Symmetrie ist nicht nur im Grundriß bei den Außenmauern, sondern auch deutlich an den Fassaden bemerkbar, innerhalb derer die Fenster, vor allem im Obergeschoß, spiegelgleich gesetzt sind. Das stark vortretende Dachgesims und eine relativ hohe, gerade Attika betonen einen horizontalen Bauabschluß, obwohl hinter der Attikamauer ein flach geneigtes Walmdach liegt. Der Kompromiß zugunsten eines geneigten Daches gegenüber einem Flachdach wurde dadurch von Loos geschickt kaschiert. Diese Tendenz, ein geneigtes Dach nicht als solches in Erscheinung treten zu lassen, ist auch aus Skizzen von Aufstockungsvarianten , die wahrscheinlich für dieses Haus angefertigt wurden, erkennbar.
Die Geschoßebenen sind bis auf die gegenüber dem Hochparterreniveau etwas erhöht gelegene Bibliothek durchgezogen; das Prinzip des „Raumplanes“ ist an diesem Bau nur ansatzweise angewandt. Der Umbau geschah im Gegensatz zum Haus Strasser mit Beibehaltung eines Großteiles der tragenden Innenmauern. [...]