Haus Strasser
Durch Burkhardt Rukschcio erfolgte 1991/92 eine orginalgetreue Restaurierung.
Das aus dem Jahr 1896 stammende, viergeschoßige Haus wurde für Heinrich Ritter Loebenstein von Aigenhorst errichtet und von Loos für den Wiener Fabrikanten Karl Strasser weitgehend umgebaut, und zwar erstmals in Anwendung des sog. „Raumplanes“. Danach erfolgte im Hochparterre ein teilweiser Abbruch der Decke, um in diesem Geschoß unterschiedliche Niveaus und damit für verschiedene Räume verschiedene Höhen zu ermöglichen. Das alte Stiegenhaus wurde entfernt, die meisten Innenwände abgebrochen.
Das Haus steht seit 1973 unter Denkmalschutz.
1991/92 erfolgte durch Burkhardt Rukschcio eine weitestgehende originalgetreue Restaurierung sowohl des Inneren als auch der Fassaden.
Die Zielsetzung, verschiedene Niveaus in einem Geschoß einzurichten sowie die schon aus anderen Beispielen der Villenarchitektur von Loos in diesem Bezirk bekannte Ausnutzung des Dachgeschoßes für Wohnzwecke sind neben der Verwendung kostbarer Materialien und hoher handwerklicher Verarbeitung im Inneren wesentliche Merkmale dieses Hauses. Das zur Straße hin abgerundete Dach ermöglicht ein zusätzliches Mansardgeschoß über dem gesamten Grundriß, sodaß der Bau insgesamt vier Geschoße aufweist: Tiefparterre, Hochparterre mit teilweisem Zwischengeschoß, erster Stock, Mansarde. Die Dachterrasse trägt einen Aufbau, in dem der Aufzug und ein Raum für Gartenmöbel untergebracht sind.
Die asymmetrische Straßenfassade wird durch einen an der linken Seite im ersten Obergeschoß vorspringenden Erker, dem rechts ein Balkon angegliedert ist, betont.
Der Erkerzone entspricht im Hochparterre ein erkerartiger Mauervorsprung mit abgerundeten Kanten und zwei hochgesetzten Fenstern, sodaß dieser Fassadenteil in sich gestuft vorkragt. Das Fenster unter dem Balkon liegt ebenfalls in einer vorspringenden Wandfläche, die teilweise in die Parterrezone hineinreicht. Durch diese schwächer vortretenden Mauerteile wirken die Vorsprünge im ersten Obergeschoß gedämpft. Unter dem Dachgeschoß läuft ein gestuftes, relativ stark vorspringendes Gesims. Horizontale und Vertikale erscheinen in dieser Fassade ausgewogen. Die Wärmedämmung erfolgte durch Korkschrot, der mit Bitumen gebunden wurde. [...]