Bezirksgeschichte

Schweizertalstraße 19

Das Haus, welches von Stadtbaumeister Josef Gaubmann 1872 errichtet wurde, wechselte häufig seinen Besitzer und wurde auch von Schauspielerin Maria Breuer bewohnt.

1872 kaufte der k. k. Hofgeflügelhändler Carl Mugerle von Edelhaimb einen Teil eines Gartengrundes in der h. Schweizertalstraße (ehemals Neustiftgasse) und ließ im selben Jahr nach Plänen von Stadtbaumeister Josef Gaubmann ein Wohnhaus für sich und seine Frau Theresia errichten; zwei schon bestehende Gebäude an der Stelle des Neubaues wurden abgetragen. Den abgetrennten Gartengrund kaufte Edelhaimb von einem Mitglied der in Ober-St. Veit seit vielen Generationen ansässigen Familie Puraner (-> Bd. I, S. 116f).



Das Wohnhaus mit Tief- und Hochparterre wies in einem L-förmigen Grundriß relativ bescheidene Ausmaße auf. Die Fassade mit Betonung der dreiachsigen Mitte durch Attika und Fensterverdachungen war konventionell gestaltet. Die abgerundeten oberen Fensterecken und die Kreisform in der Dekoration trugen zur Belebung des eher strengen Äußeren bei.



Im Tiefparterre lagen ein Dienstbotenzimmer, Küche, Bad, ein Stall für zwei Pferde und die Wagenremise, im Hochparterre drei Zimmer und ein Kabinett. 1878 kam es zum Bau eines weiteren, im rechten Winkel zur Straße liegenden Traktes für eine Pferdestallung und eine Remise. Ein Teil dieses Gebäudes lag direkt über dem damals zum größten Teil offen durch den Gartengrund fließenden Marienbach.



Das Hauptgebäude wurde zwischen 1873 und 1898 beträchtlich erweitert und mit einem neuen Stiegenhaus versehen. Leider sind weder die Auftraggeber nachweisbar noch die Pläne für diese Erweiterung existent. Mit großer Wahrscheinlichkeit ließen Ernestine und Gustav Spitzer den Bau vergrößern; sie hatten 1883 das Anwesen gekauft.

1898 kam es durch den hochwasserführenden Marienbach zu Brüchen der nur in einem relativ kurzen Stück des Gartengrundes vorhandenen Einwölbung und zu einer Überschwemmung (-> Rekonstruktionsplan des Bachgewölbes, Bd. I, S. 8).



1929 kauften der aus Philadelphia, USA, stammende Bergwerksbesitzer Howard Pardee und seine Frau Edith (geb. Faninger) das Gebäude. 1931 ließen sie durch Stadtbaumeister Rupert Nazler im Erdgeschoß an der Südostseite eine Terrasse anbauen und einen separaten Eingang zur Küche herstellen; an das an der Grundgrenze liegende Nebengebäude wurde eine Garage angebaut. 1937 kam es durch Stadtbaumeister Anton Guby erneut zu einigen Adaptierungen (u. a. Einbau einer Dunkelkammer im Dachgeschoß).



In den Jahren des Zweiten Weltkrieges wohnte in dem Haus bis Weihnachten 1944 die Schauspielerin Maria Breuer (Künstlername: Maria Andergast).

1950 erwarben das Erzbistum Wien und die Kongregation der Schwestern vom 3. Orden des hl. Franziskus in Wien - Hietzing je zur Hälfte die Liegenschaft, 1956 war das Erzbistum alleiniger Eigentümer. 1957 wurde im Garten gegen die Einsiedeleigasse auf einem bereits bestehenden Keller ein Gartenhaus errichtet.



1989/90 kam das Anwesen wieder in Privatbesitz; das Haus wurde 1996/97 generalrenoviert und im Inneren, v. a. im Küchenbereich, geringfügig umgebaut. [...]

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