Villa Baumann
Einfamilienhaus mit Gartenhaus eines k. k. Hofuhrmachers.
1894 kaufte der k. k. Hofuhrmacher Friedrich Baumann von Michael Bruckner den nahe der Verbindungsbahn gelegenen Baugrund. Ein Jahr später ließ er hier nach Entwürfen von Johann Nepomuk Scheiringer, der maßgeblich an den Planungen für das Versorgungsheim Lainz und das Krankenhaus Lainz beteiligt war, ein Gartenhaus errichten. Der Holzbau auf gemauertem Sockel war ursprünglich an der rechten Grundgrenze wesentlich tiefer im Garten geplant worden, wurde dann aber relativ nahe an der Anton-Langer-Gasse (bis 1895 Parkgasse) aufgestellt. Die Vorderfront der Gartenseite war fast völlig verglast, wobei das im oberen Teil befindliche halbkreisförmige Fenster mit radialen Sprossen auffällt. Es steht in Gegensatz zu der übrigen, dem Heimatstil verpflichteten Gestaltung des Baues.
Friedrich Baumann war auch der Auftraggeber für das zweigeschoßige Einfamilienhaus, welches 1898 nach Plänen von Max Fabiani durch Stadtbaumeister Friedrich Stagl auf gleicher Höhe mit dem Gartenhaus errichtet wurde. Beide Gebäude verband eine verglaste Wand in Traufenhöhe des Gartenhauses.
1907 kam es unter Karl Wolffhardt jun., der 1901 das Haus gekauft hatte, zu einer Erweiterung. Hiefür lagen bereits im Kaufjahr Pläne von Stadtbaumeister Martin Leopold vor, die allerdings erst sechs Jahre später und in reduzierter Form verwirklicht wurden. Im Erdgeschoß des 3,9 m langen und 4,6 m breiten Anbaues lag ein Dienerzimmer, im ersten Stock ein Kabinett; das Dachgeschoß wurde um einen Bodenraum erweitert. Ebenfalls 1907 kam es aufgrund der Erweiterung zum Abriß des 1895 gebauten Gartenhauses.
1924 errichtete man anstelle des Holzzaunes eine Einfriedungsmauer, in die an der abgerundeten Ecke Anton-Langer-Gasse/Eduard-Jaeger-Gasse auf der Gartenseite eine gemauerte Sitzbank integriert wurde.
1956 erfolgte nach Plänen Hans Horneks ein Dachausbau für eine zweite Küche, 1964 wurde ein gemauerter Windfang angebaut.