Villa Geitler
Die von den Architekten Fellner & Helmer erbaute Villa hatte kurzfristig prominente Bewohner.
An der Stelle der 1894/95 von der Architektengemeinschaft Fellner & Helmer für Robert und Anna Geitler gebauten Villa mit ca. 500 m2 Wohnfläche stand ein um 1800 errichteter Vorgängerbau. Dieses bürgerliche Wohnhaus mit kreuzförmigem Grundriß wurde noch 1887 adaptiert. Auf dem Gartengrund baute bereits 1874 Josef Wenz ein Glashaus, 1889 erfolgte die Errichtung eines zweiten, kleineren Gewächshauses. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden die beiden Anlagen 1905 durch ein ausgedehntes Glashaus, das der Bauherr der neuen Villa errichten ließ, ersetzt; es wurde 1920 zu einer Garage umgebaut.
Von 1917 bis 1919 bewohnte die Villa Erzherzogin Blanca, geborene königliche Prinzessin von Bourbon, Infantin von Spanien und Gemahlin von Erzherzog Leopold Salvator. Ein während des Zweiten Weltkrieges ausgeführter Umbau führte zur Aufteilung des Innenraumes in vier Wohnungen. 1968 wurde die seit 1958 wieder einer einzigen Familie dienende Villa geringfügig umgebaut; der Charakter der ursprünglichen Gestaltung des Gebäudeinneren konnte im wesentlichen gewahrt werden.
Ein Pendant zu diesem Bauwerk steht im 12. Bezirk, im Garten- bzw. Hofbereich des später gebauten Mehrfamilienhauses Tivoligasse 34–36. Die Pläne für den straßenseitig nicht einsehbaren Bau stammen ebenfalls von Ferdinand Fellner jun. und Hermann Helmer; der Baumeister war wieder Adalbert Witasek. Vor allem die Fassadengestaltungen der 1896 für die Realitätenbesitzerin Hedwig Reich errichteten Villa weisen frappierende Parallelen zu dem ein Jahr vorher fertiggestellten Haus in der Lainzer Straße 43 auf. [...]