Villa Hohenfels
Palaisartige Villa des Architekten Karl Scheffler. Namensgeberin war die bekannte Burgschauspielerin Stella von Hohenfels-Berger.
Auf dem Areal des ehemaligen Vergnügungsetablissements „Neue Welt“ ließ die Fabriks- und Hausbesitzerin Karoline Tobisch an der Hietzinger Hauptstraße (ehemals in dieser Region St. Veiter-Straße) zwischen Kirchmeyergasse (ehemals Erste Quergasse) und Kopfgasse (ehemals Zweite Quergasse) eine zweigeschoßige palaisartige Villa erbauen. Der Architekt war Karl Scheffler, der Baumeister Johann Sturany.
Bereits 1894 war Alfred Freiherr von Berger Besitzer der Villa. Seine Frau, Freifrau Stella von Hohenfels-Berger (1858–1920), war bis zu der 1910 erfolgten Ernennung ihres Mannes zum Direktor des Hofburgtheaters weithin bekannte Schauspielerin an eben dieser Bühne, der sie seit 1881 als Hofschauspielerin angehörte.
Nach dem Tod von Stella Hohenfels-Berger im Jahr 1920 war Siegmund Sachsel Besitzer der Liegenschaft, der sie jedoch schon im selben Jahr an den Fabrikanten Bernhard Altmann verkaufte. 1921 wurde der Haupteingang an die Westseite verlegt und ein neuer Stiegenaufgang in das Hochparterre geschaffen. 1924 erfolgte durch die Baumeister Karl Amlacher und Hans Bauer südseitig ein Zubau. Dies weist auf die ursprünglich zu wenig berücksichtigte Lichtsituation hin. 1938 wurde die Familie Altmann enteignet, das Mobiliar der Villa versteigert; 1947 wurde Nelly Altmann der Besitz rückerstattet; 1949 richtete man in der Villa drei getrennte Wohnungen ein.
Ab 1964 war das Anwesen Sitz einer Baugesellschaft, ab 1989 war hier eine Computerfirma untergebracht. 1989/90 wurde die Villa generalrenoviert, wobei man den Altbestand mit Sorgfalt berücksichtigte. Der erfolgte Dachausbau führte leider zu Mansardfenstern, die den positiven Gesamteindruck des renovierten Gebäudes empfindlich stören. Gegenwärtig dient die Villa als Büro für eine Bauprojektierungs Ges.m.b.H. [...]