Bezirksgeschichte

Villa Faldi

Baumeister Bohdal entwarf für Paulina Faldi eine völlig symmetrische Villa im klassizistischen Stil.

Der Baumeister M. Bohdal entwarf im Jahr 1875, in dem auch das Bauansuchen gestellt wurde, für Paulina Faldi eine klar konzipierte, völlig symmetrische Villa im klassizistischen Stil. Wegen der Hanglage ist in seinem Plan straßenseitig das Tiefparterre nur sehr nieder ausgebildet, während es an der Gartenseite ein komplettes Geschoß darstellt. Nach dieser Seite öffneten sich ursprünglich auch die Eingänge, die in Richtung Schweizertalstraße lagen (die Ghelengasse in der h. Form existierte zu dieser Zeit noch nicht).



Dieser Plan, der an der späteren Straßenseite als Eckrisalite zwei offene Veranden mit Gartenabgängen und eine über die gesamte Längsseite reichende gerade Attika mit Vasenaufsätzen vorsah, wurde in dem frühestens 1878 erfolgten Bau insofern abgeändert, als an Stelle der Veranden fünfseitige, mit Glockendächern und Wasserspeiern versehene Erker gebaut wurden und in der Längsrichtung ein höheres, schwach geneigtes Satteldach gesetzt wurde. Hiedurch veränderte sich der ursprüngliche Charakter vor allem an der Straßenseite stark. Die an südliche Bauten erinnernde Leichtigkeit und Klarheit des Erstentwurfes bestand im ausgeführten Bau nicht mehr.



Die Besitzer wechselten in kurzen Zeitabständen; mit großer Wahrscheinlichkeit ließen entweder das Ehepaar Josef und Leopoldine Dürschner, welches 1878 durch Kaufvertrag im Grundbuch eingetragen ist, oder Dr. Carl Ritter von Zipperer und seine Frau Leopoldine (Grundbucheintragung 1880) das Haus erbauen.



Es war in der Mittelachse in zwei völlig idente, symmetrisch angelegte Wohnbereiche geteilt. Die beiden Eingänge in das Tiefparterre erfolgten durch die gartenseitig gelegene offene Veranda. Gänge führten zu den geraden, zweiläufigen Treppen wie auch zu den Küchen, Waschküchen und Kellerräumen. An die Küchen grenzte jeweils ein Zimmer, ein WC und ein weiterer Raum, der einen Ausgang in die offene Veranda hatte.



Im Hochparterre lagen pro Wohnung drei Zimmer, ein ausgedehnter Salon mit Abgang in den Garten sowie ein an der Straßenseite gelegener Erker. Der von Gußeisenstützen getragene Balkon gegen den Garten war von beiden Wohnungen aus zugänglich.



Nach einer 1913 durchgeführten Adaptierung zu einem Einfamilienhaus wurden 1940 erneut zwei Wohnungen eingerichtet, 1959 hob man diese Teilung wieder auf.

Die Symmetrie der Straßenfassade ist durch den 1940 erfolgten linksseitigen Zubau einer Garage nicht mehr gegeben. Über ihr wurde 1947 ein Wohnraum errichtet.

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