Hietzing im Mittelalter
Die Gründung der heute noch bestehenden Bezirksteile von Hietzing fällt in das Frühmittelalter.
Von manchem Romantiker wird diese Epoche als „goldenes Zeitalter“ bezeichnet. In Wirklichkeit waren die Merkzeichen der neuen Epoche Blut, Feuer und Tränen.
Am Anfang stand der Einsatz tollkühner Eroberer, der Wagemut gläubiger Prediger, die von der Triebkraft der mittelalterlichen Weltanschauung vom „Gottesstaat“ nach Osten drängten. Hinter den Kriegern kamen die bajuwarischenSiedler und gründeten nach 791 die Dörfer Godtinesfeld (heute St. Veit), Speising, Hietzing, Penzing und Hacking.
Aber schon nach dem Ungarnsieg über den bayrischen Heerbann in der Reiterschlaacht bei Pressburg im Jahre 907 wird Hietzing ein loser Bestandteil des ungarischen Reiches.
Siebzig Jahre später errichten Sachsenkaiser zum Schutz der Reichsgrenzen im Osten eine Mark, die 976 dem Babenbergeer Leopold І. Zu den St. Veiter Klippen, in das Wien- und Lainzertal vordrangen, trafen sie auf Nachkpommen der bayrischen Kolonisten aus dem 9. Jahrhundert. Selbst durch wiederholte Niederbrennung der Hütten, Tötung und Verschleppung durch die Magyaren gelang es einigen Bewohnern immer wieder zu flüchten. Vermutlich sind Flüchtlinge und Neusiedler zurückgekehrt, lebten von Jagd, Fischfang und brachten Viehzucht und Anbau dürftig in Gang.
Die von den Babenbergern eroberten Ländereien wurden unter verdiente Adelige, Bischöfe und Klöster verteilt. Dabei war der weltliche Adel für die Verteidigung zuständig, den Bischöfen die Christianisierung und Besiedelung des Landes mit Bauen. Bei der nun einsetzenden Besiedelung des 13. Bezirks waren die alten Dorfnamen Godtinesfeld, Hacking, Penzing , Hietzing und Speising sowie die slawische Siedlung Lainz noch vorhanden.