Bezirksgeschichte

Die Geschichte von Speising

Der Name Speising wird oft von dem im Ortswappen dargestelltem Pelikan abgeleitet, der seine Jungen mit eigenem Blut „speist“.

Speising war viele Jahrhunderte lang ein kleines Bauerndorf ohne besondere Kennzeichen. Soweit die Speisinger nicht im Forstamt des kaiserlichen Tiergartens Broterwerb fanden, betrieben sie Gemüseanbau und später Milchwirtschaft, deren Produkte sie in benachbarte Dörfer und auf die Märkte Wiens lieferten.



Den Ursprung der Ortschaft verlegen viele Wissenschaftler ins 10. Jahrhundert. Die erste urkundliche Nennung stammt aus dem Jahre 1321. Der Name Speising wird oft von dem im Ortswappen dargestelltem Pelikan abgeleitet, der seine Jungen mit eigenem Blut „speist“. Eine zugegeben eigenwillige Deutung des Namens, die sich aber mittlerweile über zweihundert Jahre hält. In Wahrheit handelt es sich aber um den „Ort des Spiso“, so wie auch Maxing als Ort des Max (Maximilian von Mexiko) identifiziert werden konnte.



Im Jahre 1365 schenkte Rudolf der Stifter die Orte Speising und Lainz dem Kapitel von St. Stephan.



Die relativ ungeschützte Lage der Ortschaft hatte zur Folge, dass die Bevölkerung unter sämtlichen Kriegseinwirkungen litt, besonders dem Türkenkrieg 1529.



1591 hatte Speising 27 Häuser und war damit größer als Hietzing, das damals nur 17 Häuser umfasste. 1820 hatte Speising bereits 403 Grundparzellen und 45 Bauparzellen. Das verbaute Gebiet begann bei der Speisinger Straße und setzte sich bis zur Gallgasse oberhalb der heutigen Fehlingergasse fort. Kirche gab es keine. Der kleine Ort war bis zur Eingemeindung Ende 1891 eine selbstständige Gemeinde.



Danach setzte eine große private Bautätigkeit ein, die durch den Bau bedeutender Humananstalten wie des Krankenhauses Lainz, das zum Teil auf Lainzer und zum Teil auf Speisinger Grund steht, der Rothschildstiftung Neurologisches Krankenhaus, des Waisenhauses und heutigen Orthopädischen Spitals ausgelöst wurde. In der Folge wurde fast das ganze ehemalige Ortsgebiet dicht verbaut. Auch der Ausbau der Straßenbahnlinien 60 und 62 brachte große bauliche Veränderungen mit sich.

Heute ist Speising vor allem für seine liebevoll geführte Volkshochschule und seine Stadtbücherei bekannt.

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