Der Schlosspark Schönbrunn im Überblick
Der Schönbrunner Schlosspark ist nicht nur wunderschön, er kann auch auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Die Anlage Schönbrunn bildet eine Einheit aus Schloss und Park, die in vielfältiger Weise aufeinander bezogen sind, da der barocken Konzeption des fürstlichen Schlosses zufolge sich Architektur und Natur zu durchdringen hatten. Die barocke Gartengestaltung hat sich mit den Erweiterungen aus dem letzten Lebensjahrzehnt Maria Theresias weitgehend erhalten. Der weitläufige Park ist durch ein System von breiten, sternförmigen Alleen gegliedert, die mit der Zentralachse des Schlosses eine Symmetrie bilden. Zwischen den Alleen wechseln zahlreiche kompliziert gestaltete Parterres und Boskette, die häufig durch kleine Plätze mit Brunnen und figuralem Schmuck aufgelockert sind. Besondere optische Akzente werden durch einzelne Gartenbauwerke gesetzt, die oft hinter oder zwischen den Hecken und den Alleen errichtet wurden.
Vor der Gartenfassade des Schlosses breitet sich das so genannte Große Parterre bis zum Neptunbrunnen am Fuß des Schönbrunner Berges aus, die einzelnen Parterrefelder sind durch Rasenflächen gegliedert und mit Blumenrabatten eingefasst. Seitlich wird das Große Parterre von Heckenwänden begrenzt. In den ehemaligen Heckennischen wurden 1777 die Gartenfiguren auf hohen Podesten aufgestellt. Die unter Maria Theresia geplante aufwendige Gestaltung des Schönbrunner Berges kam nicht zur Ausführung, es wurden lediglich Zickzackwege bis zur Gloriette angelegt, die einen eindrucksvollen Abschluss der Mittelachse bildet. Die breiten Diagonal-Alleen bieten vom Treppenpodest der Gartenfassade des Schlosses einen ungehinderten Ausblick bis zum Obelisken auf der Meidlinger Seite und zum Menagerie-Pavillon im Westen und werden zusätzlich von Bassins akzentuiert. Besondere Erwähnung verdienen die Kammergärten zu beiden Seiten des Schlosses, die um 1750 angelegt wurden und später ausschließlich der kaiserlichen Familie vorbehalten waren, nachdem der Park bereits 1779 für die Bevölkerung geöffnet wurde.
Im Hietzinger Bereich ließ Kaiser Franz I. Stephan ab 1753 den so genannten Holländischen Garten anlegen, der mit seinen Pflanzensammlungen vor allem naturwissenschaftlichen Zwecken dienen sollte. Im 19. Jahrhundert wurde der Holländische Garten in eine englische Anlage umgewandelt, bis man schließlich 1880–1882 auf diesem Gelände das Große Palmenhaus als monumentalen Glashausbau errichtete. Unweit davon wurde 1904 als letztes Bauprojekt des Kaiserhofes das Sonnenuhrhaus zur weiteren Unterbringung von Pflanzen errichtet.