Die Flusspferde im Tiergarten Schönbrunn
"Rosa", "Schurl" und "Ali" - das sind nur einige der zahlreichen Flusspferde, die in Schönbrunn das Licht der Welt erblickten.
Zwei für Schönbrunn bestimmte Flusspferde können 1859 wegen des Krieges zwischen Österreich und Frankreich/Piemont-Sardinien nicht aus dem Verladehafen Triest abgeholt werden. Sie werden von einem privaten Schausteller angekauft und als große Attraktion in Wien und anderen europäischen Großstädten gezeigt. Auf dem Areal des heutigen Flusspferdhauses befindet sich eines von drei Schönbrunner "Raubtierhäusern".
Erst 1909 trifft nach langen Bemühungen das erste Flusspferd aus dem damaligen Deutsch-Ostafrika in Schönbrunn ein. Es wird zunächst provisorisch im Elefantenhaus untergebracht und erhält eine eigene Abteilung in der Freianlage der Elefanten. Zwei Jahre später wird das Flusspferd- und Nashornhaus mit beheizbaren Innenbecken fertiggestellt.
Versorgungsprobleme im Ersten Weltkrieg
Trotz der Versorgungsprobleme überleben drei von vier Schönbrunner Flusspferden die Wirren des Ersten Weltkriegs. Im September kommt es sogar erstmals zur Geburt eines Jungtieres, dem bald zahlreiche weitere folgen.
1927 bringt die in Schönbrunn geborene "Rosa" ihr erstes von insgesamt 14 Jungen zur Welt. Sein Vater ist der aus Budapest stammende "Schurl". Schurl wird 44 Jahre alt und lebt noch bis 1968 in Schönbrunn.
Beschädigung im Zweiten Weltkrieg
Das Flusspferd- und Nashornhaus wird durch Fliegerbomben schwer beschädigt. Es wird zwar noch im selben Jahr notdürftig saniert, bleibt aber mehrere Monate ohne ausreichende Wasserversorgung.
Im Jahr 1954 wird schließlich an der Stelle der baufälligen "Raubtierhäuser" eine neue Flusspferdanlage errichtet. Vor dem Haus, das nun von Flusspferden alleine bewohnt wird, befindet sich ein von Betonterrassen umgebenes Schwimmbecken.
Flusspferdbulle "Ali" kommt 1967 nach Schönbrunn und löst "Schurl" als Vater vieler Schönbrunner Flusspferdkinder ab.
Schließlich wird 1996 der Platz vor dem Flusspferdhaus als Freianlage ausgebaut. Die Flusspferde haben seitdem die Möglichkeit, sich auf natürlichem Boden zu bewegen und sich nachts im Freien aufzuhalten.
Die Generalrenovierung 2001
Im Zuge der Generalrenovierung erhält das Flusspferdhaus ein vergrößertes Innenbecken mit einer Filteranlage, das den Besuchern auch das Beobachten der Tiere unter Wasser ermöglicht. Die Flusspferde bekommen Gesellschaft von afrikanischen Nilflughunden.