Bezirksgeschichte

Meierei am Himmelhof

Der Betrieb war ein beliebtes Ausflugsziel, was nicht zuletzt am ausgezeichneten Oberskaffee lag.

1848 pachtete der Hofgraveur Franz Jauner die Gründe „Auf den Himmeln“ am Hagenberg; ihr Besitzer war damals Prinz Gustav von Wasa. Franz Jauner, der Vater des Schauspielers und Ringtheaterdirektors Franz Jauner jun., errichtete im selben Jahr einen aus mehreren Gebäuden bestehenden Wirtschaftshof mit Meierei, in der später bis zu 100 Stück Vieh untergebracht waren. Der Betrieb wurde auch als Jausenstation geführt und entwickelte sich vor allem wegen des ausgeichneten Oberskaffees zu einem beliebten Aufslugsziel.



1884 wurde der Besitz verkauft, die Meierei verlor an Anziehungskraft. Nach einem Brand ließ der damalige Besitzer A. C. Rosenthal 1894 das Anwesen durch Maurermeister Franz Bürger instandsetzen. Drei Flügel umgaben einen Hof, der straßenseitig gegen Nordosten durch eine Tormauer abgeschlossen war. In dem straßenseitig rechts gelegenen, zweigeschoßigen Hauptgebäude waren Wohnräume, im gegen Südwesten anschließenden ebenerdigen Trakt Ställe und ein Schuppen untergebracht; der Quertrakt bestand as einer Vorhalle für den im Hang gelegenen Keller wie aus dem Teil eines dreigeschoßigen Hauses, das teilweise den nach Südosten gerichteten Flügel bildete. Dieser links vom Hautpeingang und tiefer gelegene Trakt bestand straßenseitig nur aus dem Hochparterre mit aufgesetztem Dachboden. Am Hang oberhalb des gesamten Gebäudes lagen, durch einen gekurvten Fahrweg erreichbar, die Wagenremise und eine Requisitenkammer.



1896 bis 1898 lebte hier der Maler Karl Wilhelm Diefenbach (1851–1913) mit seinen Anhängern in der damals vielbesprochenen Kolonie „Per aspera ad astra”.

1907 wurde ein Restaurantbetrieb eingerichtet. Die umgebenden Mauern riß man nieder und baute mit ihrem Material eine Aussichtsterrasse und eine Zufahrtsstraße, die in der Art einer Promenadenallee gestaltet wurde.

Ein Adaptierungsplan aus 1914 zeigt, dass im rechten Trakt die Schank, das Gästezimmer, ein Gesellschaftssaal, ein Extrazimmer, ein Clubzimmer, eine geschlossene Veranda, die Küche, die Abwäsche, eine Speis sowie die Wagenremise untergebracht waren. Im Quertrakt lagen eine Garage und der Vorkeller. Der zum Teil dreigeschoßige Gebäudeteil an der linken Seite wurde für einen Hotelbetrieb genutzt und umfaßte in den beiden Obergeschoßen neben mehreren Küchen je fünf Zimmer mit Balkon.



Diese Anlage wurde nach dem Ersten Weltkrieg zum „Sanatorium Himmelhof“ umgewandelt. Das Restaurant ist noch in dem Wien-Führer von Baldass aus dem Jahr 1928 als Meierei und Gastwirtschaft eingezeichnet.

1929 errichtete man nach Abtragung des eingechoßigen Südostraktes einen viergeschoßigen Anbau an das bestehende Sanatorium. Der Neubau war flach gedeckt und wies im Dachgeschoß neben einer ausgedehten Terrasse die Teeküche und einen Duschraum auf. Im Hochparterre gegen Südosten und Südwesten eine Terrasse, im ersten Stock gegen Südwesten Balkone.



In dem klar gegliederten Bau, der von der „Carl Korn Baugesellschaft A. G.“ für Dr. Leo Mautner errichtet wurde, saßen die etwas vertieften, kleinflächig unterrteilten Fenster zum Teil über Eck. Details, wie die Art der horizontalen Fassadengliederung oder der dekorativ angewendete Backsein, erinnern an den sozialen Wohnbau der Gemeinde Wien in der Zwischenkriegszeit. Im Zweiten Weltkrieg diente die Anlage als Lazarett. Sie wurde 1960 abgerissen, an ihrer Stelle errichtete Hannes Lintl 1960–62 ein Bundeskonvikt für Mädchen. Von 1964 bis 1982/83 wurden allerdings nur Knaben aufgenommen, ab 1982/83 Mädchen und Knaben.

Die ursprüngliche Überlegung, den Sanatoriumbau, also den linken Trakt der alten Meierei, in den Neubau zu integrieren, wurde nicht verwirklicht.



1994/95 erfolgte nach Plänen von Andreas und Herbert Müller-Hartburg ein dreigeschoßiger Anbau für Computerraum und Werksaal im Erdgeschoß, zwei Klassen und Musiksaal im ersten Stock und Sälen für Physik/Chemie/Biologie und Bildnerische Erziehung im zweiten Stock.



Dadurch wurde im Bundeskonvikt der Unterricht in der fünften bis achten Schulstufe für dislozierte Klassen des BG und BRG 15., Diefenbachgasse 19, ermöglicht. Im Zuge dieser Bauerweiterung, die in allen Geschoßen durch Aufenthaltsräume mit dem Altbau verbunden ist, kam es zu einer Generalsanierung des Altbestandes.

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