Bezirksgeschichte

Trauttmansdorffgasse 54

Das Haus steht seit dem Ende des Zweiten Weltkrieg unter Denkmalschutz.

1829 kaufte Katharina Plank, die Tochter des Seidenbändererzeugers Sebastian Goebel, von Josefa Anna Jung ein ursprünglich bäuerliches Anwesen, das sich an der Stelle des h. Hauses Trauttmansdorffgasse 54 befand. Der Bau mit L-förmigem Grundriß und einer Hofeinfahrt war ebenerdig und besaß an der rechten Seite einen teilweise unterkellerten Anbau. In einem Grundrißplan aus späterer Zeit sind Räume als steuerfrei gekennzeichnet, die mit Wahrscheinlichkeit das ursprüngliche bäuerliche Anwesen bezeichnen. Daraus und durch die Datierung der später erfolgten Anbauten ist der erste Bau in etwa nachvollziehbar.

1827, 1828 und 1831 wurden hofseitig Anbauten errichtet, die eine neue Bestimmung des Hauses andeuten. Es dürfte sich spätestens zu dieser Zeit nicht mehr um ein bäuerliches Anwesen gehandelt haben, sondern wahrscheinlich bereits um einen Sommersitz.



Um 1832 vollzog die Besitzerin einen tiefgreifenden Umbau des Hauses. Seither erinnert nur mehr die Straßenseite an die alte Bausubstanz, von der die Gesamtlänge und die Achsendistanzen beibehalten wurden. Möglicherweise führte eine Erbschaft zu den einschneidenden baulichen Veränderungen.



Der nicht bekannte Baumeister erweiterte den im Zeilenverband liegenden ebenerdigen Bau um ein Geschoß und entfernte die alten gartenseitigen Anbauten. Stall und Remise waren nicht notwendig, da der eigene Wagen bei einer Fuhrwerksunternehmung (sie betrieb auch eine Stellwagenlinie von Hietzing zur Inneren Stadt) in der Trauttmansdorffgasse eingestellt war. Der Grundriß im Straßentrakt wurde völlig neu gestaltet. Gartenseitig baute man an der rechten Grundgrenze ein Gewächshaus an, das später zu einer Waschküche abgeändert wurde.

Von Anfang an war das Haus mit Wasserklosetts ausgestattet, deren Behälter man immer wieder nachfüllen mußte. Ursprünglich bestand kein Bad; die Marmorwaschtische in einzelnen Wohnräumen stammten aus den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Das Dach war mit Holzschindeln gedeckt; die Schindelverkleidung an der Westseite stammt aus der Zeit um 1900.



Seit den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das Haus ganzjährig bewohnt; es ist noch heute im Besitz der Nachkommen der Auftraggeber.

Der Baumeister Arthur Galvagni (gest. 1900) errichtete zwischen 1870 und 1880 einen Anbau für die Bediensteten, welche vorher Räume im Souterrain bewohnten. Er baute den straßenseitigen Balkon an und richtete einen Kohlenaufzug ein.



In der h. Trauttmansdorffgasse, vormals Alleegasse und Schmidtgasse, wie auch in der h. Wattmanngasse, vormals Neue Gasse, befanden sich entlang der Straße kleine Bäche, die gegen die Hauseinfahrten durch Stege überdeckt waren. Vor dem Bau des öffentlichen Kanalnetzes wurden die Abwässer zum Teil in diese Bäche geleitet.



Im Garten des Gebäudes erhebt sich gegen die Villa Primavesi hin ein Hügel, der aus Aushubmaterial und Abbruchschutt der Vorgängerbauten besteht. Derartige Hügel waren schon vor der Biedermeierzeit gebräuchliche Elemente der Gartengestaltung. Auf ihm steht heute eine Laube, zu der ein Serpentinenweg führt.

Das Haus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg unter Denkmalschutz gestellt. [...]

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