Bezirksgeschichte

Die Geschichte von Unter St. Veit

Unter St. Veit wurde früher "Neudörfel" genannt und wurde 1870 ein eigener Bezirksteil.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts war die Gegend des späteren Unter Sankt Veit nahezu unbesiedelt. Das einzige Anwesen war die Feldmühle, die 1568 das erste Mal erwähnt wurde. Ohne Bewilligung durch den Erzbischof von Wien, der die Grundherrschaft hatte, entstand eine wilde Siedlung. Im Jahr 1803 wurde die Siedlung legalisiert, und es wurden Bauplätze für 100 Häuser von der landwirtschaftlich genutzten Flur abgeteilt. Es war etwa das Gebiet zwischen Verbindungsbahn, Auhofstraße, Fleschgasse und Hietzinger Hauptstraße.



Innerhalb kürzester Zeit ließen sich hauptsächlich kleinere Gewerbetreibende nieder. In den Ortschaften Meidling, Mariahilf und Neubau entwickelte sich eine Textilindustrie, die Färberinnen und Färber und Wirkerinnen und Wirker benötigte. Unter Sankt Veit, das anfangs Neudörfel genannt wurde, wuchs rasch an. Bereits 1820 gab es eine Schule, in der ein "ambulanter Schulgehilfe" Unterricht gab. Die Ortsbezeichnung Unter Sankt Veit entstand zu dieser Zeit.



Die Teilung von Sankt Veit in Unter und Ober Sankt Veit wurde per kaiserlichem Dekret 1867 genehmigt. Tatsächlich erfolgte sie aber erst 1870 auf Grund eines erbitterten Streites um die Grenzziehung und die Vermögensaufteilung. Hauptstreitpunkt war, welcher Gemeinde das Areal der Hutfabrik Bossi zwischen Verbindungsbahn, Auhofstraße und Mantlergasse zugeschlagen wird. Es ging dabei letztlich um die Steuereinnahmen.



Zwischen dem Vergnügungsetablissement Neue Welt und der Verbindungsbahn entstand ein Villenviertel. 1867 wurde die Pfarrkirche Unter Sankt Veit geweiht. Das St. Josefs-Greisenasyl und ein Armenhaus entstanden.



Nach 20 Jahren der Autonomie wurde Unter-St.-Veit (wie fast das ganze heutige Hietzing) mit Gesetz vom 19. Dezember 1890, in Kraft getreten am 1. Jänner 1892, in die Stadt Wien eingemeindet.



Von 1945 bis 1955 befand sich Unter-St.-Veit im britischen Sektor Wiens.



Das erste Schienenverkehrsmittel, das Unter-St.-Veit erreichte, konnte kaum Bedeutung für den Stadtverkehr erreichen: Es war die 1860 erbaute Verbindungsbahn, heute die fiktive Grenze zwischen Unter- und Ober-St.-Veit. Sie verbindet die Stationen Wien Hütteldorf und Wien Penzing an der Westbahn mit der Station Wien Meidling an der Südbahn. Eine Station St. Veit an der Wien (das Stationsgebäude ist seit Jahrzehnten vermietet) befand sich nächst der Hietzinger Hauptstraße. Die seit 1. Juni 1989 auf der Strecke verkehrenden Schnellbahnzüge haben keine Haltestelle in Unter-St.-Veit, wohl aber im südlich anschließenden Bezirksteil Speising. Der starke Güterverkehr auf der Verbindungsbahn soll nach Fertigstellung des Lainzer Tunnels in diesen verlegt werden.

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