Bezirksgeschichte

Die Geschichte von Ober St. Veit

Als erste urkundliche Erwähnung liegt eine Schenkung Kaiser Heinrich II. an die Bamberger Dombrüder aus dem Jahre 1015 vor.

Die älteste Beweise menschlichen Lebens in Wien aus der Zeit um etwa 20.000 bis 25.000 vor unserer Zeitrechnung wurden im Gebiet des heutigen Ober St. Veit gemacht.



Etwas vor dem Jahr 1000 entstand im Gebiet des heutigen Unter St. Veit ein Ort namens Godtinesfeld. Die Bewohner dieses Ortes dürften unter den ständigen Hochwässern der Wien und den durchs Wiental ziehenden Feinden sehr gelitten haben. Sie siedelten deshalb auf den Platz des heutigen Ober St. Veit um. Dort hatte ein zu größerem Besitz gekommener Adelsherr bereits ein festes haus (Burg) mit einer dem Hl. Veit geweihten Kirche erbaut, um die herum sie vor Wasser und Feinden wesentlich sicherer waren. Der Ort Godtinesfeld verschwand, die neue Siedlung nannte sich St. Veit nach dem Patron der schon bestehenden Kirche. Als erste urkundliche Erwähnung liegt eine Schenkung Kaiser Heinrich II. an die Bamberger Dombrüder aus dem Jahre 1015 vor. Ab 1315 werden die Besitzer von Feste und Herrschaft St.Veit, die Herren von Topel, mehrmals namentlich erwähnt.

Kirche und Herrschaft St. Veit waren seit jeher durch ein so genanntes Patronat verbunden. Darunter verstand man das Recht des Besitzers der Herrschaft, bei der Besetzung der Pfarrerstelle Kandidaten zu präsentieren, wofür ihn im Gegenzug die sog. Baulastpflicht traf, d.h. er musste für die Erhaltung der Kirche und des Pfarrhofes aus eigener Tasche sorgen.



St. Veit litt im 15. Jahrhundert unter den Truppen des Matthias Corvinus und wurde während der beiden Türkenbelagerungen stark verwüstet.



Im Jahr 1762 verkaufte Erzbischof Kardinal Migazzi Schloss und Herrschaft Ober-St.-Veit an Kaiserin Maria Theresia; 1779 kaufte die Erzdiözese beides zurück. Das Schloss Ober-St.-Veit fand später als Sommerresidenz der Erzbischöfe Verwendung. Im Umfeld des Schlosses kam es zur Ansiedlung landwirtschaftlicher und handwerklicher Betriebe. Anfangs stand der Weinbau im Vordergrund. Dieser wurde durch regelmäßige Trockenperioden und den Befall durch die Reblaus immer schwieriger, sodass sich im 19. Jahrhundert die Milchwirtschaft durchsetzte.



Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde begonnen, die durch Weinbau und Landwirtschaft frei werdenden Flächen zu bebauen (vor allem auch Villen, wie zuvor bereits in Hietzing). Seit diesen Zeiten war Ober-St.-Veit eine von Adel und reichen Bürgern bevorzugte Sommerfrische nahe Wien. Damit wurde im 19. Jahrhundert Ober-St.-Veit zum Wiener Nobelviertel. Bis 1867, zum Jahr des Ausgleichs zwischen Österreich und Ungarn, bildeten das heutige Ober-St.-Veit und Unter-St.-Veit gemeinsam die Gemeinde St. Veit an der Wien. 1870 wurde diese Gemeinde in zwei selbstständige geteilt; schon 1890/1892 wurden beide nach Wien eingemeindet.



Im Jahr 1904 stellte Bürgermeister Dr. Karl Lueger einen Antrag für einen Wald- und Wiesengürtel an der Peripherie der Stadt. Damit liegt Ober-St.-Veit seit 1905 in einem geschützten Grünbereich, zu dem auch der Himmelhof gehört.



Bis heute konnte Ober St. Veit seinen dörflichen Charakter wahren und wird von seinen Bewohnern daher liebevoll „Das Dorf in der Stadt“ genannt.



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