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Wenn Kinder arbeiten müssen

Foto: Jugend Eine Welt

Wenn Kinder arbeiten müssen - die Schwabenkinder von heute

Das Schicksal der Schwabenkinder von einst wiederholt sich: Jugend Eine Welt verweist anlässlich einer aktuellen TV-Doku darauf, dass ausbeuterische Kinderarbeit in vielen Ländern auch heute noch existiert.

„Wahrhaftig ein wehmuterregender Anblick: Diese armen Kinder, mit einem Bündelchen auf dem Rücken … wie sie ihrer Heimat den Rücken kehren und in die Fremde ziehen müssen.“ So geben zeitgenössische Berichte das Schicksal jener Kinder aus (Süd-)Tirol, Vorarlberg und der Schweiz wieder, die bis weit in das 20. Jahrhundert hinein im Frühjahr – oft begleitet von geistlichen Herren – in das „Schwabenland“ zogen, um dort bei meist wohlhabenden Bauern zu arbeiten. Der Alltag für diese Kinder war vielfach hart und entbehrungsreich.

Was diese „Schwabenkinder“ alles erdulden mussten, darüber erzählt Schauspieler Tobias Moretti zusammen mit Betroffenen und Experten in einer aktuellen Dokumentation auf „Servus TV“ (Ausstrahlungstermin ist Montag, der 19. Dezember, 20:15 Uhr in der Sendung „Bergwelten“, danach abrufbar in der Servus-Mediathek). Moretti spielte in dem 2003 von ORF und Bayrischen Rundfunk produzierten Heimatfilm „Schwabenkinder“ eine der Hauptrollen: den Kooperator, der eine Gruppe von Kindern auf ihrem mühseligen Weg über die winterlichen Berge bis nach Ravensburg begleitet. Dort werden die Kinder auf dem historisch belegten Kindermarkt als billige Arbeitskräfte an Bauern oder etwa als günstige Haushaltshilfen an bürgerliche Familien „verkauft“. Der Film basiert auf dem Roman „Die Schwabenkinder – Die Geschichte des Kaspanaze“ von Elmar Bereuter. Jugend Eine Welt selber veröffentlichte mit dem Don Bosco Verlag bereits 2004 das Theaterstück „Lechtaler Schwabenkinder“ der Außerferner Autorin Claudia Lang.

Straßenkinder heute

„Auch heute zwingt Armut viele Eltern dazu ihre Kinder wegzuschicken“, sagt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der Hilfsorganisation Jugend Eine Welt, anlässlich der Ausstrahlung der neuen TV-Doku. Wenn auch längst nicht mehr in Europa, aber in vielen Ländern des Globalen Südens. Wenn man so will, dann sind nun „die Schwabenkinder von damals die Straßenkinder von heute.“ Jugend Eine Welt, vor genau 25 Jahren vom Außerferner Reinhard Heiserer mitgegründet, setzt sich unter dem Leitgedanken „Bildung überwindet Armut“ weltweit für Kinder und Jugendliche in Risikosituationen sowie eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit ein.

Viele Kinder sind gezwungen, schon in sehr frühen Jahren arbeiten zu gehen, um das oftmals mehr als karge Familieneinkommen aufzubessern. Die internationale Arbeitsorganisation ILO (eine Sonderorganisation der UN) schätzt die Zahl arbeitender Mädchen und Buben auf weltweit gut 160 Millionen, etwa 79 Millionen dieser Kinder sind von besonders gefährlicher oder ausbeuterischer Kinderarbeit betroffen. Die meisten von ihnen schuften laut Statistik in Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika. Wie einst die Schwabenkinder, arbeitet ein großer Teil im Bereich der Landwirtschaft, gefolgt vom Dienstleistungsbereich sowie Industrie und Gewerbe.

Gegen ausbeuterische Kinderarbeit
„Nicht jede Kinderarbeit ist schädlich, wir kämpfen gegen ausbeuterische Kinderarbeit“, erklärt Heiserer. Am Bauernhof der Familie mithelfen, nach der Schule auf Geschwisterkinder aufpassen oder ähnliches ist noch nicht schädlich. Heiserer: „Aber Kinder, die in Minen rackern, 100 Stunden in der Woche als billige Haushaltshilfen oder in Kakaoplantagen und Ziegelfabriken schuften - das ist ausbeuterisch.“ Damit sich Konsumenten beim Kauf von Produkten aus dem Globalen Süden sicher sein können, dass keine Kinderarbeit darinnen steckt, engagiert sich Jugend Eine Welt mit anderen Akteuren für ein starkes Lieferkettengesetz in Österreich bzw der EU. Dieses soll sicherstellen, dass Produzenten bzw. Händler keine Produkte zweifelhafter Herkunft mit Beteiligung von Kinderarbeit auf den Markt bringen. Beginnend von Lebensmitteln wie Kaffee oder Orangensaft aus Südamerika, über Kleidungsstücke wie Hemden oder Hosen aus Asien oder Rohstoffen aus den Minen in Afrika. „Ausbeuterische Kinderarbeit darf nicht ein Baustein des Fundaments unseres Wohlstandes sein“, so Heiserer.

Jugend Eine Welt unterstützt gemeinsam mit seinen Projektpartnern in vielen Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika Einrichtungen, die Kindern und Jugendlichen den Besuch einer Schule oder einer Ausbildungs(werk)stätte ermöglichen. Denn eine qualitätsvolle Ausbildung ist ein wesentlicher Grundstein dafür, der Armut zu entkommen - wie einst bei den Schwabenkindern auch heute eine der Hauptursachen für Kinderarbeit.

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