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Testamentsspende

Foto: Jugend eine Welt

Mit Testamentsspende Hilfe für notleidende Kinder über den Tod hinaus verlängern. Jugend Eine Welt erinnert zu Allerseelen an verstorbene SpenderInnen / Zahl der testamentarischen Spenden steigt weiter an.

Ein strahlendes Zeichen in Form eines kleinen Kerzenmeeres setzte die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt gemeinsam mit der Initiative „Vergissmeinnicht“ am Friedhof Baumgarten in Wien in den Tagen vor Allerheiligen und Allerseelen. Die Kerzen wurden im Gedenken für jene verstorbenen Menschen angezündet, die sich zu ihren Lebzeiten für Jugend Eine Welt als freiwillige MitarbeiterInnen, VolontärInnen, als FörderInnen und SpenderInnen engagiert haben. Ein „Kerzerl“ gab es auch für all jene GönnerInnen, die Jugend Eine Welt in ihrem Testament bedacht haben und so ihre Hilfe für notleidende und benachteiligte Kinder und Jugendliche weltweit über ihren eigenen Tod hinaus verlängert haben.

„Die Zahl jener Menschen, die sich dafür entscheiden, einer gemeinnützigen Organisation wie der unseren einen Teil ihres Vermögens zu hinterlassen, nimmt jährlich zu“, erklärt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Eine, die das bereits getan hat, ist die mittlerweile stolze 81 Jahre alte Chris Lohner, ehrenamtliche Botschafterin von Jugend Eine Welt. Die bekannte Schauspielerin, Moderatorin, Bestsellerautorin und wohl bekannteste Stimme Österreichs begründet ihre Testamentsspende so: „Die Unterschrift unter meinem Testament wird die Welt nicht verändern. Aber sie wird einigen Kindern in den Armutsgebieten dieser Erde helfen, durch Zugang zu Bildung ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Das freut mich und das macht Sinn. Denn wir alle kommen hier ja nicht lebend raus.“ Ihr selbst gehe es gut, dafür „bin ich dankbar und deshalb möchte ich gerne etwas zurückgeben.“

Dieses Statement wurde in die breit angelegte Jugend Eine Welt-Werbekampagne zum Thema Testamentsspende eingebaut, die in den vergangenen Monaten in TV-Spots, in Rundfunk, Print und online sowie auf öffentlichen Plakatwänden zu sehen bzw. zu hören war und noch ist. Der TV-Spot wurde jüngst zum Fundraising Spot des Jahres prämiert. Chris Lohner ist nicht erst mit der Unterschrift auf ihrem Testament sozial engagiert, sondern praktisch Zeit ihres Lebens. Im kommenden November ist sie etwa wieder selbst unterwegs nach Indien, um dort von Jugend Eine Welt unterstützte Projekte zu besuchen.

Interesse an Testamentsspende steigt weiter
Die Spendenform Testamentsspende liegt international im Trend. In Österreich hat sich das Aufkommen im vergangenen Jahrzehnt mehr als verdoppelt. Die Gründe für das gestiegene Interesse der Österreicherinnen und Österreicher mögen zum einen an der erfolgreichen Aufklärungsarbeit zum Thema der Initiative „Vergissmeinnicht“ und an Kampagnen mit bekannten Testimonials samt authentischer Darstellung wie Chris Lohner liegen. Mit ein Grund, eine Triebfeder ist jedoch auch der zunehmende demographische Wandel in der Bevölkerung: die Anzahl kinderloser Personen und Einpersonen-Haushalten steigt und dadurch stellt sich für immer mehr Menschen die Frage, was mit ihrem Vermögen nach dem Ableben geschehen soll.

Nach der neuesten Vergissmeinnicht-Studie, erstellt in Zusammenarbeit mit Dr. Lukas Richter von der WU Wien, werden tendenziell moderate Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro vererbt. Von 2.000 befragten Personen können sich aktuell 18% der über 40-jährigen Menschen in Österreich gut vorstellen, ihr gesamtes Erbe einmal gemeinnützigen Zwecken zu widmen. Bei einem Vermächtnis, also nur ein bestimmter Teil der Erbschaft, liegt die Bereitschaft in der Bevölkerung sogar bei 23%. Schon jetzt stammt generell bereits jeder zehnte Spendeneuro Österreichs aus einem Testament.

Wichtige Unterstützung
„Für uns sind Testamentsspenden, zusätzlich zu allen anderen Formen der Unterstützung, ein ganz wichtiger Beitrag zur Realisierung unserer weltweiten Bildungs- und Sozialprogramme für benachteiligte Kinder und Jugendliche“, erklärt Reinhard Heiserer. Damit lassen sich etwa unterstützte Schul- und Ausbildungszentren für junge Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika, im Nahen Osten oder Südosteuropa langfristig erhalten, dringend notwendige Maßnahmen einleiten oder neue Programme der Entwicklungszusammenarbeit etablieren. Ungebundene Mittelwidmungen seien zudem ein Garant für die nachhaltige Erfüllung des Organisationszweckes.

Besonderer Erinnerungsort
Jugend Eine Welt erinnert sich nicht nur in den Tagen rund um Allerheiligen und Allerseelen seiner verstorbenen SpenderInnen, TestamentsspenderInnen, ProjektpartnerInnen und FörderInnen. Am Friedhof Wien-Hietzing gibt es einen ganzjährig zugänglichen besonderen Erinnerungsort: Am Grab Nr. 7, Reihe 2, Gruppe 68 steht zum Gedenken an alle Verstorbenen eine vom Tiroler Künstler Isidor Winkler geschaffene, lebensgroße Statue von Don Bosco. Sie zeigt den Jugendheiligen umringt von drei Kindern mit Symbolen für Zuneigung (Umarmung), Lernen (Buch), Ausbildung (Zange), Spiel (Ball) und Zusammengehörigkeit (Wimpel). Zu Allerseelen wird die Gedenkgrabstelle natürlich wieder mit frischem, neuen Blumenschmuck versorgt.

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