Achtung! Veranstaltung vorbei!
In diesem eindrucksvollen inneren Monolog liegt Molly wach neben ihrem Mann. Sie reflektiert über die Ereignisse des Tages, über ihr Leben im Allgemeinen und über Bloom, dessen Unzulänglichkeiten sie gnadenlos geißelt, dem sie aber am Ende verbunden bleibt.
„Ich wusste das Marylin Monroe vom Molly Teil fasziniert war, das Foto von ihr mit dem Ulysses Buch im Badeanzug ist ja ein Klassiker. Als ich von der VHS Hietzing gefragt wurde, ob ich nicht einen Teil des Molly-Abschnitts lesen will, dachte ich mir, ein wenig der Monroe auf der Spur, auch nicht schlecht. Ich lese allerdings nicht im Badeanzug. Dass in einem der wichtigsten Bücher des 20. Jahrhunderts die Frau das letzte Wort hat, ist ja bemerkenswert."
Mit Reading Ulysses 6 geht der Ausstellungszyklus zu Ende. Seit mehr als 15 Jahre beschäftigt sich Bernhard Münzenmayer-Stipanits mit dem Jahrhundertroman von James Joyce, seine Beschäftigung mit dem Text hat er in 280 Lithographien umgesetzt, die alle in den letzten drei Jahren in der VHS Hietzing gezeigt wurden.
Die letzten drei Episoden des „Ulysses“, „Eumaeus“, „Ithaca“ und „Penelope“, liefern den Stoff für die finale Ausstellung von Bernhard Münzenmayers Lithografie-Zyklus „Reading Ulysses“. In „Eumaeus“, angesiedelt im „Cabman’s Shelter“, einem Unterstand für Droschkenkutscher, wo sich Leopold Blum und Stephen Dedalus von den in der Episode „Circe“ durchlebten Strapazen erholen, haben wir Teil an allerlei Seemannsgarn und ausführlichen weltanschaulichen Exkursen bei schlechtem Kaffee und einem trockenen Rosinenbrötchen.
„Ithaca“ beschreibt die Ankunft der beiden in Blooms Haus in der Eccles Street, ein langes Gespräch in der Küche und schließlich, nach Stephens Abschied, Blooms Gedanken vor dem Schlafengehen. Die Episode ist in einem Frage-Antwort-Schema abgefasst, das wie ein Katechismus erscheint und in seiner trockenen Sprache im Gegensatz zu den oft hochemotionalen Inhalten steht. „Penelope“ schließlich bietet mit Molly Blooms über 40 Seiten langem inneren Monolog einen letzten Höhepunkt des „Ulysses“
Zu jeder der Episoden hat der Künstler für seine Lithografien eine eigene Schrift entwickelt und auch die Zeichentechnik dem Charakter der Erzählung angepasst: zwischen banal und dramatisch in „Eumaeus“, nüchtern, zurückhaltend und mit verstecktem Humor in „Ithaca“. In „Penelope“ sind es Andeutungen von Stofflichkeit und sinnlicher Wahrnehmung, die Mollys Zugang zur Welt und zu ihrem Leben widerspiegeln.
08.10.2024
Reading Ulysses Teil 6
Foto: VHS Hietzing
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung „Reading Ulysses“ von Bernhard Münzenmayer-Stipanits am 8. Oktober 2024, 18:30 Uhr, liest die Schauspielerin Petra Morzé Ausschnitte aus dem letzten Kapitel von James Joyce Roman „Ulysses“.
In diesem eindrucksvollen inneren Monolog liegt Molly wach neben ihrem Mann. Sie reflektiert über die Ereignisse des Tages, über ihr Leben im Allgemeinen und über Bloom, dessen Unzulänglichkeiten sie gnadenlos geißelt, dem sie aber am Ende verbunden bleibt.
„Ich wusste das Marylin Monroe vom Molly Teil fasziniert war, das Foto von ihr mit dem Ulysses Buch im Badeanzug ist ja ein Klassiker. Als ich von der VHS Hietzing gefragt wurde, ob ich nicht einen Teil des Molly-Abschnitts lesen will, dachte ich mir, ein wenig der Monroe auf der Spur, auch nicht schlecht. Ich lese allerdings nicht im Badeanzug. Dass in einem der wichtigsten Bücher des 20. Jahrhunderts die Frau das letzte Wort hat, ist ja bemerkenswert."
Mit Reading Ulysses 6 geht der Ausstellungszyklus zu Ende. Seit mehr als 15 Jahre beschäftigt sich Bernhard Münzenmayer-Stipanits mit dem Jahrhundertroman von James Joyce, seine Beschäftigung mit dem Text hat er in 280 Lithographien umgesetzt, die alle in den letzten drei Jahren in der VHS Hietzing gezeigt wurden.
Die letzten drei Episoden des „Ulysses“, „Eumaeus“, „Ithaca“ und „Penelope“, liefern den Stoff für die finale Ausstellung von Bernhard Münzenmayers Lithografie-Zyklus „Reading Ulysses“. In „Eumaeus“, angesiedelt im „Cabman’s Shelter“, einem Unterstand für Droschkenkutscher, wo sich Leopold Blum und Stephen Dedalus von den in der Episode „Circe“ durchlebten Strapazen erholen, haben wir Teil an allerlei Seemannsgarn und ausführlichen weltanschaulichen Exkursen bei schlechtem Kaffee und einem trockenen Rosinenbrötchen.
„Ithaca“ beschreibt die Ankunft der beiden in Blooms Haus in der Eccles Street, ein langes Gespräch in der Küche und schließlich, nach Stephens Abschied, Blooms Gedanken vor dem Schlafengehen. Die Episode ist in einem Frage-Antwort-Schema abgefasst, das wie ein Katechismus erscheint und in seiner trockenen Sprache im Gegensatz zu den oft hochemotionalen Inhalten steht. „Penelope“ schließlich bietet mit Molly Blooms über 40 Seiten langem inneren Monolog einen letzten Höhepunkt des „Ulysses“
Zu jeder der Episoden hat der Künstler für seine Lithografien eine eigene Schrift entwickelt und auch die Zeichentechnik dem Charakter der Erzählung angepasst: zwischen banal und dramatisch in „Eumaeus“, nüchtern, zurückhaltend und mit verstecktem Humor in „Ithaca“. In „Penelope“ sind es Andeutungen von Stofflichkeit und sinnlicher Wahrnehmung, die Mollys Zugang zur Welt und zu ihrem Leben widerspiegeln.
Veranstaltungsinfos
- VHS Hietzing
- Hofwiesengasse 48
- 08.10.2024
18:30 Uhr - (01) 89 174 113 000
- hietzing@vhs.at
- Homepage