Achtung! Veranstaltung vorbei!
„Es ist eine weitverbreitete, ja fast allerorten als Selbstverständlichkeit herrschende Meinung, daß das Schrifttum die sittliche Welt und das Handeln des Menschen beeinflussen könne, indem es Motive von Handlungen an die Hand gibt. In diesem Sinne ist also die Sprache nur ein Mittel der mehr oder weniger suggestiven Vorbereitung der Motive, die in dem Innern der Seele den Handelnden bestimmen."
Walter Benjamin
Für Benjamin ist Sprache das Medium einer Mitteilung. Sie erstreckt sich nicht nur über alle Gebiete menschlicher Geistesäußerung sondern auch auf die gesamte belebte und unbelebte Natur. Es ist allem und jedem wesentlich, sein geistiges Wesen, seinen Inhalt mitzuteilen. Im Gegensatz zum Medium Sprache ist das Mediale die Unmittelbarkeit aller geistigen Mitteilung. Es stellt die Magie in der Sprache dar.
Das geistige Wesen des Menschen ist die Sprache selbst. Er kann sich nicht durch sie, sondern nur in ihr mitteilen. Er teilt sein geistiges Wesen mit, indem er alle Dinge benennt. Laut Benjamin strahlt aus allen Dingen lautlos und in der stummen Magie der Natur das Wort Gottes hervor. Die Namen der Dinge, die der Mensch ihnen gibt, beruhen darauf, wie sie sich ihm mitteilen.
Die Übersetzung der Sprache der Dinge in die Sprache des Menschen ist nicht ausschließlich eine Übersetzung vom Stummen ins Lauthafte, sondern auch die Übersetzung des Namenlosen in den Namen durch ein Kontinuum der Verwandlung. Die paradiesische Sprache des Menschen muss eine vollkommen erkennende gewesen sein, die sich in der Mannigfaltigkeit der Sprachen differenziert hat.
Michael Endlicher knüpft in seiner Auseinandersetzung mit Sprache an verschiedenen Punkten der Benjaminschen These an. In seiner Ausstellung „MUTABOR“ („Ich werde verwandelt werden“) zeigt er unter anderem er eine neue raumgreifende Installation mit Buchstabenbildern sowie ein neues Set an automagic- und Kopfblechen.
26.03.2022
MICHAEL ENDLICHER - MUTABOR
Foto: Gallery Gundula Gruber
Michael Endlicher knüpft in seiner Auseinandersetzung mit Sprache an verschiedenen Punkten der Benjaminschen These an.
„Es ist eine weitverbreitete, ja fast allerorten als Selbstverständlichkeit herrschende Meinung, daß das Schrifttum die sittliche Welt und das Handeln des Menschen beeinflussen könne, indem es Motive von Handlungen an die Hand gibt. In diesem Sinne ist also die Sprache nur ein Mittel der mehr oder weniger suggestiven Vorbereitung der Motive, die in dem Innern der Seele den Handelnden bestimmen."
Walter Benjamin
Für Benjamin ist Sprache das Medium einer Mitteilung. Sie erstreckt sich nicht nur über alle Gebiete menschlicher Geistesäußerung sondern auch auf die gesamte belebte und unbelebte Natur. Es ist allem und jedem wesentlich, sein geistiges Wesen, seinen Inhalt mitzuteilen. Im Gegensatz zum Medium Sprache ist das Mediale die Unmittelbarkeit aller geistigen Mitteilung. Es stellt die Magie in der Sprache dar.
Das geistige Wesen des Menschen ist die Sprache selbst. Er kann sich nicht durch sie, sondern nur in ihr mitteilen. Er teilt sein geistiges Wesen mit, indem er alle Dinge benennt. Laut Benjamin strahlt aus allen Dingen lautlos und in der stummen Magie der Natur das Wort Gottes hervor. Die Namen der Dinge, die der Mensch ihnen gibt, beruhen darauf, wie sie sich ihm mitteilen.
Die Übersetzung der Sprache der Dinge in die Sprache des Menschen ist nicht ausschließlich eine Übersetzung vom Stummen ins Lauthafte, sondern auch die Übersetzung des Namenlosen in den Namen durch ein Kontinuum der Verwandlung. Die paradiesische Sprache des Menschen muss eine vollkommen erkennende gewesen sein, die sich in der Mannigfaltigkeit der Sprachen differenziert hat.
Michael Endlicher knüpft in seiner Auseinandersetzung mit Sprache an verschiedenen Punkten der Benjaminschen These an. In seiner Ausstellung „MUTABOR“ („Ich werde verwandelt werden“) zeigt er unter anderem er eine neue raumgreifende Installation mit Buchstabenbildern sowie ein neues Set an automagic- und Kopfblechen.
Veranstaltungsinfos
- Gallery Gundula Gruber
- Schweizertalstraße 4/1
-
JEDEN SAMSTAG bis 22.04.2022
12:00 - 16:00 Uhr - gundula.gruber@gmx.at