Die Finissage von „Handgreiflichkeiten“
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Am 25. November fand im Festsaal des Amtshaus Hietzing die Finissage dieser Ausstellung statt. Hier sehen Sie alle Fotos.
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Irene Kernthaler-Moser – Initiatorin des Kunstprojektes „handgreiflichkeiten“ – nützt gemeinsam mit Elena Kristofor und Alexandra Schneider den Monat der Fotografie „eyes on“ für ein leises Experiment in einer lauten Konsumwelt: Die Sichtbarmachung des Menschen hinter dem Verkaufsprozess. Große Fotografien und Filmsequenzen machen in Auslagen den Produkten den Platz streitig. Begleitend können PassantInnen, KundInnen und BürgerInnen auf hietzing.at diskutieren, wann sie mit ihrer Hände Arbeit zufrieden sind. Bei der Finissage am 25.November werden alle Erfahrungen mit diesem Experiment präsentiert und gemeinsam diskutiert. Unterstützt wird das Projekt von der Einkaufsstrasse Carré Hietzing und der Hietzinger Bezirksvorstehung.
Bilder halten üblicherweise die wichtigen Dinge fest: Herrscher, Heilige, Kinder, Urlaubserinnerungen… In Geschäften ist die Ware wichtig, also sind Bilder der Produkte zu sehen. Oder Bilder von glücklichen Menschen, die durch ein bestimmtes Produkt in diesen vermeintlich wunderbaren Zustand versetzt worden sind. Die Menschen, die die zum Entstehen und Verkaufen dieses Produktes, beigetragen haben, bleiben unsichtbar. „Ich habe mir die Frage gestellt, wie würde es wirken, wenn auf einmal in den Auslagen vor allem Hände zu sehen sind?“, beschreibt Irene Kernthaler-Moser die Grundidee zur Gemeinschaftsausstellung „handgreiflichkeiten“. „Wären wir irritiert oder überrascht oder fällt es gar nicht auf, weil wir es gar nicht erwarten den Menschen zu sehen? Wird ein Bild über die Dienstleistung geschluckt von der inszenierten Welt der Produkte? Oder kann sie einstimmen in den großen Kreis der Erzählungen? Wird ihre Geschichte von Hingabe ohne Aufgabe, von Zufriedenheit und Kompetenz gehört?“
Die drei Künstlerinnen nähern sich der Sichtbarmachung der Dienstleistung auf unterschiedlichen Wegen. Irene Kernthaler-Moser, Teamcoach und schreibende Fotografin im FotoK-Diplomjahr, hält eine alltägliche Handbewegung fest. Etwas völlig Unspektakuläres hängt auf einmal im Großformat in der Auslage: die Hand, die den Faden beim Wickeln des Bratens spannt, die Rosen beschneidet oder das Päckchen verpackt. „Mich interessiert der gesamte Prozess der Entstehung und der Rezeption. Es hat mich berührt Menschen bei der Arbeit zu zusehen – das ist ein sehr intimer Vorgang für mich. Und ich bin gespannt welche Reaktion wir mit unserer Intervention in den Schaufenstern hervorrufen.“ beschreibt Irene Kernthaler-Moser ihre Motivation.
Dieser Weg, Kunst in den konkreten Konsumalltag des 13. Wiener Gemeindebezirks hinein zu tragen, wird unterstützt vom Verein der Hietzinger Einkaufsstraßen und dem Bezirksvorsteher.
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