Bezirksgeschichte

Carl Auböck (1925–1993)

Er war auch an der Verbesserung von Skibindungen der Marke Tyrolia Super Rocket beteiligt.

Der Industriedesigner, Architekt und Unternehmer Carl Auböck studierte Architektur an der Technischen Universität in Wien. 1949 wurde er als Diplomingenieur examiniert. Von 1950 bis 1955 war Auböck als Assistent bei Professor Merinsky am Institut für Hochbau tätig. 1952 absolvierte er ein Postgraduate Studium am Massachusetts Institute of Technology (MIT). 1973 wurde er Präsident des International Council of Societies of Industrial Design (ICSID). Ab 1977 Lehrtätigkeit als ordinierter Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (Leiter der Meisterklasse für Metallgestaltung, ab 1983 Leiter der Meisterklasse für Produktentwicklung - Metall).



Neben seiner akademischen Laufbahn war Auböck seit 1955 als unabhängiger Architekt und Designer beschäftigt. Er entwarf Möbel, wissenschaftliche Arbeitsgeräte, Fertigteile für das Bauwesen, Beleuchtungskörper (Leuchtenserie P, 1981) sowie Geschirr und Bestecke. Darüber hinaus arbeitete er an der Verbesserung von Sportartikeln, zum Beispiel an Skibindungen (Tyrolia Super Rocket, 1968) und Skibekleidung (Kollektion für das Österreichische Modesekretariat, 1970). Seine besonderen Fähigkeiten im Umgang mit Metall verdankt Auböck seinem Vater Carl Auböck (1900–1957), der von 1919 bis 1921 Schüler von Johannes Itten am Bauhaus war und dort eine Werkstatt für Bronzegussarbeiten leitete. Zahlreiche Entwürfe von Carl Auböck jr. prodzierte die Werkstätte Carl Auböck, die nach dem Tod von Carl Auböck sen. im Jahre 1957 von Justine Auböck weitergeführt wurde. U.a. gaben dort Hermès und Pierre Cardin Arbeiten in Auftrag.



Carl Auböcks Geschirr- und Besteckserien, die er für die Firmen Rosenthal, das Neuzeughammer Ambosswerk und die Tiroler Glashütte/Claus Riedel AG entwarf, waren sehr erfolgreich. Sein Edelstahlbesteck 2060 (für Neuzeughammer) von 1957 gewann 1958 auf der Brüsseler Weltausstellung die Goldmedaille. Auböcks Cocktail-Shaker befindet sich in der Designsammlung des New Yorker Museum of Modern Art.



Auböck war in seiner gestalterischen Arbeit stets an Problemlösungen interessiert. Zukunftsweisend war dabei sein Entwurf des Mikroskops Neopan (1963) für die Firma Reichert/Optische Werke. Es brachte durch seine neuartige Justierung eine deutlich erleichterte Handhabung sowie bessere Reinigungsmöglichkeiten. 1985 entwarf Auböck für Stölzle-Glas die Perlenglasserie Ostovics Culinar.



© Königsdorfer Medienhaus, Frechen



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