Nachzucht der Riesenqualle
Foto: Daniel Zupanc
Dem Tiergarten Schönbrunn ist es nun als erste Institution weltweit gelungen, diesen seltenen Meeresbewohner zu züchten.
Der Schirm der Riesenqualle Rhizostoma luteum kann einen Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern erreichen. Ab sofort sind die derzeit etwa vier Zentimeter großen Babyquallen im Aquarienhaus für die Besucher zu bewundern. "Die Riesenqualle wurde 1827 im westlichen Mittelmeer entdeckt. Sie kommt allerdings so selten vor, dass ihre Existenz bezweifelt wurde. Gewissheit herrscht erst, seit in den vergangenen Jahren mehrfach Riesenquallen an den Stränden Marokkos und Spaniens angespült wurden“, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Die Geschichte hinter der Welterstnachzucht ist so spektakulär wie die Qualle selbst. Schratter: „Die Meeresforscherin Karen Kienberger von Jellyfish Research South Spain hat für ihre Forschungstätigkeit ein Tier vor der Küste Südspaniens gefangen. Im Labor hat sie entdeckt, dass die Qualle geschlechtsreif war und uns Planula-Larven übergeben.“ Über die Qualle ist fast nichts bekannt. Selbst für die Quallenexperten im Tiergarten war die Zucht eine Herausforderung. Doch es ist geglückt, 30 Babyquallen aufzuziehen. Von der Larve über den Polyp bis zur Qualle: Der Tiergarten hat die ersten Fotos der Riesenqualle in allen Entwicklungsstadien machen können und wichtige Daten gesammelt, die an Kienberger übermittelt werden, um gemeinsam weiterzuforschen.
Mehr über die erfolgreiche Quallenzucht des Tiergartens kann man bei der Backstage-Tour durch das Aquarienhaus erfahren. Infos dazu unter: www.zoovienna.at/fuehrungen/backstage-touren/
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