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Coronakrise: Straßenkinder in großer Gefahr

Foto: SDB

Indische Kinder beim Hände waschen

Neuer Bericht des „Consortium for Street Children“ attestiert massiven Anstieg von Gewalt und Diskriminierung gegenüber obdachlosen Minderjährigen

Gewalt und Diskriminierung gegenüber Straßenkindern haben während der Coronakrise massiv zugenommen. Als österreichische Mitgliedsorganisation des „Consortium for Street Children“ (CSC) weist Jugend Eine Welt auf einen besorgniserregenden Bericht hin, den die internationale Plattform zum Schutz von Straßenkindern vor kurzem dem UN-Kinderrechtskomitee übergeben hat. Er beleuchtet die dramatische Situation, in der sich Millionen von Straßenkindern derzeit befinden und ruft betroffene Regierungen zum Handeln auf.

In Särge und Hundekäfige gesperrt
In vielen Ländern wurden Straßenkinder in den vergangenen Wochen und Monaten Opfer polizeilicher Säuberungsaktionen und hart bestraft, weil sie sich trotz der Corona-Lockdowns weiterhin im öffentlichen Raum aufhielten. So nahm die Polizei Anfang April in Kampala/Uganda zahlreiche Straßenkinder fest, weil sie die Ausgangssperren nicht eingehalten hatten. Aus dem gleichen Grund wurden Minderjährige auf den Philippinen in Särge und Hundekäfige gesperrt. In Tansania und Guatemala kam es ebenso zu Polizeiaktionen gegenüber Straßenkindern wie in Indien und Bangladesch, wo Polizisten die Kinder aufforderten, unverzüglich nachhause zu gehen - ein unerfüllbarer Befehl, denn die meisten Straßenkinder haben kein Zuhause bzw. sind vor der Gewalt in der eigenen Familie davongelaufen.

Auf der Flucht vor häuslicher Gewalt
Tatsache ist, dass häusliche Gewalt in der Coronakrise noch weiter zugenommen hat, insbesondere in allerärmsten Familien, die auf engstem Raum zusammenleben müssen und aufgrund der Lockdowns häufig jegliches Einkommen verloren haben. Schulschließungen verschärfen die Situation noch zusätzlich, da somit Schulausspeisungen entfallen, die für arme Kinder oft die einzige nahrhafte Mahlzeit am Tag bedeuten. Insofern ist die Gefahr groß, dass während der Coronakrise weitere Kinder aus ihren Familien fliehen und auf der Straße landen.

Kein Ausweis, kein Essen
In vielen Gesellschaften leiden Straßenkinder an systematischer Diskriminierung und Ausgrenzung, sie gelten als „schmutzig und kriminell“. Deshalb verwehrte man ihnen in Mwanza/Tansania den Zugang zu Hygiene-Stationen mit dem Argument, sie seien ja ohnehin „an Schmutz gewöhnt“ und müssten daher ihre Hände nicht waschen. Doch die Diskriminierung geht noch weiter: Da unzählige Straßenkinder weder über einen festen Wohnsitz noch über Ausweise verfügen, haben sie oft keinen Anspruch auf soziale Hilfsleistungen wie Hygiene- oder Lebensmittelpakete. So steht das EHSAAS-Hilfsprogramm in Pakistan nur Inhabern eines Personalausweises offen. Und auch in Indien werden staatliche Essensbons nur an Familien verteilt, die sich ausweisen können. Die kleinen Lastenträger, Tellerwäscher, Schuhputzer, Bettler, Zeitungs- und Blumenverkäufer, deren Gelegenheitsjobs sich in Luft aufgelöst haben, stehen buchstäblich vor dem Nichts.

Jugend Eine Welt hilft
„In der Coronakrise werden die Schwächen staatlicher Sozialsysteme deutlicher sichtbar als je zuvor. Die Hilfe privater bzw. kirchlicher Hilfsorganisationen ist für Kinder, die auf der Straße leben, häufig der einzige Rettungsanker,“ so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. Die österreichische Hilfsorganisation unterstützt in zahlreichen Ländern Straßenkinderprojekte und organisiert alljährlich die Kampagne „Tag der Straßenkinder“ rund um den 31. Jänner. „Ob in Indien, Uganda, Ecuador oder Albanien: unsere Don Bosco-Projektpartner und -Partnerinnen haben ihre Türen und Herzen auch jetzt weit für die Straßenkinder geöffnet. Viele befinden sich gemeinsam mit ihnen in Quarantäne. Und sie lassen nichts unversucht, damit Bildung auch in Coronazeiten weitergeht und möglichst wenige Kinder die Schule abbrechen“, berichtet der Jugend Eine Welt-Chef. „Für viele allerärmste Kinder steht in diesen Tagen die gesamte Zukunft auf dem Spiel. Darum werden wir nicht müde, in ihrem Namen um Spenden zu bitten. Wenn Sie den ein oder anderen Euro erübrigen können: Bitte helfen Sie uns helfen!“


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