Bezirksgeschichte

Künstlersiedlung

Eine Siedlung erbaut für einkommensschwache, freiberufliche Künstler.

Der Gedanke einer „Künstlerkolonie“ lebte in Deutschland u. a. in der Zeit des Jugendstiles wieder auf, verwirklicht durch die 1900 in Darmstadt errichtete Siedlung Mathildenhöhe, die auf Initiative des Großherzogs Ernst-Ludwig von Hessen entstand. Die Gesamtkonzeption stammt von Josef Maria Olbrich.

In Österreich schuf Josef Hoffmann für Künstler 1901/02 vier Häuser auf der Hohen Warte im 19. Bezirk und 1912/13 u. a. für Künstler der Wiener Werkstätte die Villenkolonie Kaasgraben, ebenfalls im 19. Bezirk, bei deren Gestaltung Einflüsse aus der englischen Gartenstadtbewegung mitspielten. Das Äußere der acht jeweils paarweise gekoppelten Einfamilienhäuser zeugt von einem „sehr zurückhaltenden, aber doch eindeutig fühlbaren Klassizismus.“ Sowohl die Häuser auf der Hohen Warte als auch jene der Villenkolonie Kaasgraben haben repräsentativen Charakter, der soziale Aspekt fehlt.



Die Künstlersiedlung im 13. Bezirk wurde von der Gemeinnützigen Kleingarten- und Siedlungsgenossenschaft „Altmannsdorf-Hetzendorf“ (sie errichtete auch u. a. die Siedlungen Rosenhügel und Hoffingergasse im 12. Bezirk und Teil II der Siedlung Hermeswiese im 13. Bezirk) in mehreren Etappen in den Jahren 1922–25 auf einem von der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellten Baugrund für einkommensschwache, freiberufliche Künstler gebaut.

Die Planung der 24 Häuser wurde Emil Krause übertragen. Er hatte sich bereits bei der 1921–27 errichteten Siedlung Rosenhügel mit dem Entwurf von Einzeltypen befaßt.

Die Siedler wurden von der „Gesellschaft der Freunde“ (Quäker) mit einer beachtlichen Spende unterstützt. Der Baukostenbeitrag mußte durch Siedlermitarbeit von 2000 Stunden pro Familie sowie durch Abzahlung eines Kredites geleistet werden. Vier Künstlern, welche unentgeltlich die Fresken im Genossenschaftshaus schufen, erließ man die Pflichtarbeitsstunden.



Die meisten Häuser mußten im Laufe der Zeit trockengelegt werden. Die Siedlung wurde infolge von Kriegsschäden 1948 renoviert.

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