Bezirksgeschichte

Siedlung „In der Hagenau“

Der „Erste Wiener-Beamten-Bau-Verein“ errichtete 1904 diese als Beamten-Cottage bezeichnete Siedlung gegenüber des Roten Berges.

Der 1901 gegründete „Erste Wiener-Beamten-Bau-Verein“ errichtete 1904 diese Siedlung in damals völlig freier Lage. Am Roten Berg befanden sich zu dieser Zeit noch Weingärten; durch die benachbarten Wiesen floß entlang der h. Gobergasse der Hagenbach.



Der Stadtbaumeister Carl Holzmann plante unter Mitarbeit von Architekt Maschke 19 Einfamilienhäuser entlang eines neu errichteten U-förmigen Straßenzuges in Reihen zu zwei, drei bzw. vier Häusern, wobei z. T. gespiegelte Anordnungen Verwendung fanden, dies allerdings häufig mit leichten Abwandlungen in den Fassadendetails.

Die Bewohner waren ursprünglich zumeist im öffentlichen Dienst stehende höhere Beamte mit kinderreichen Familien. In der Hagenau lebten anfangs ca. 100 Kinder; es gab Familien mit bis zu 17 Kindern. Bisweilen wurde ein Geschoß der aus Parterre, Mezzanin und erstem Stock bestehenden Häuser vermietet, um Bauschulden leichter abzahlen zu können.



Infolge des Fehlens jeglicher Infrastruktur gab es in den Anfangszeiten der Siedlung gravierende Versorgungsprobleme, da die Lebensmittel zu Fuß von Ober-St. Veit über den Roten Berg transportiert werden mußten. In den ersten Jahren fehlte auch eine Wasserleitung. Allerdings war schon seit 1907 eine Gemischtwarenhandlung im Haus Nr. 2 untergebracht. Die erste Besitzerin des Geschäftes, Frau Anna Wimmer, wurde wegen ihrer viele Jahre hindurch engagierten Betreuung der Siedlergemeinschaft außerordentlich geschätzt.

Trotz des sozialen Zweckes dieser Siedlung verstanden sich die Bewohner als Villenbesitzer. Der Begriff „Villa“ ist auch in den Originalplänen, z. B. bei Haus Nr. 8, festgehalten. Dem entspricht die ehemalige Bezeichnung „Beamten Cottage”. Auch die Solidität der Bauweise, die Qualität der Ausführung sowie die großzügige Dimensionierung rücken den Anspruch der einzelnen Bauten in die Nähe von Einfamilienhäusern mit Villencharakter.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Haus Nr. 6 durch Bombentreffer schwer beschädigt. An seiner Stelle befindet sich ein Neubau. Nr. 29 wurde 1969 abgerissen und ebenfalls durch einen Neubau ersetzt.



1983 errichtete man am Haus Nr. 15 nach Plänen Gert M. Mayr-Kebers einen Terrassenvorbau. Das Haus Nr. 9 wurde 1983/84 renoviert, wobei man sich um größtmögliche Authentizität bemühte. […]

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