Verbindungsbahn-neu: Jetzt Stopptaste drücken
Foto: BV Hietzing
Bezirksvorsteherin Silke Kobald: Ein Irrweg für die nächsten 100 Jahre zeichnet sich ab.
Aus dem Büro der Bezirksvorstehung:
Seit mehr als zwei Jahren wird der Bezirk Hietzing angesichts der ÖBB-Pläne zum Projekt „Attraktivierung der Verbindungsbahn“ an der Nase herumgeführt.
Unveränderte Projektpläne aus erster Stunde wurden erneut dem Bezirk und der Wohnbevölkerung bei der ÖBB-Infoveranstaltung präsentiert. „Die berechtigten Interessen, Sorgen, Wünsche und Anregungen der Hietzinger Wohnbevölkerung und des Bezirks wurden einfach ignoriert“, zeigt sich Bezirksvorsteherin Mag. Silke Kobald erschüttert und führt weiter aus, dass „vielmehr ein bereits bekannter Status Quo in geschönter Form wiederholt präsentiert wurde. Die ÖBB verfolgen ihr Projekt „ramboartig“ und nehmen Kollateralschäden ganz bewusst in Kauf“.
Für Bezirksvorsteherin Kobald steht eines fest: „Es ist Zeit die Stopptaste zu drücken, einen Neustart des Projekts gemeinsam mit dem Bezirk einzuleiten und von einem Jahrhundert-Irrweg abzugehen, der den Bedürfnissen der Hietzinger Bevölkerung und des Bezirks nicht gerecht wird.“ Die Chance eines geschlossenen S-Bahnrings mit der S45/Vorortelinie, der von allen Fraktionen im Bezirk gefordert wird, jetzt ungenutzt verstreichen zu lassen, wäre schlussendlich „der Gipfel fahrlässigen Planungsversagens“ so Kobald abschließend.
Rückblick Projekt „Attraktivierung Verbindungsbahn“:
Das ÖBB-Projekt beinhaltet unter anderem zwei neue S-Bahn-Stationen, die Schließung bestehender Eisenbahnkreuzungen und ein Teil der Strecke soll in Hochlage durch Hietzing geführt werden. Der Bezirk begrüßt selbstverständlich Verbesserungen des öffentlichen Verkehrs und der Infrastruktur. Nicht sinnvoll und zeitgemäß kann es hingegen sein, dass man den Güterverkehr, noch dazu in Hochlage, quer durch die Stadt lenkt und die Barrieren innerhalb des Bezirks vergrößert.
Die Bezirks-Forderungen der ersten Stunde im Überblick:
• Erhalt der Querungsmöglichkeiten ?
Die Verbindungsbahn darf zukünftig den Bezirk nicht stärker trennen, als er es jetzt schon ist. Die Querung der Verbindungsbahn muss zu Fuß, mit dem Rad und mit dem PKW an allen derzeit bestehenden Eisenbahnkreuzungen möglich sein.
• Tieferlegung der Bahnstrecke
?Eine fundierte Überprüfung einer möglichen Tieferlegung der Verbindungsbahn muss erfolgen.
• Kein Güterverkehr
?Güterzüge gehören ausschließlich in den Lainzer-Tunnel. Dicht verbautes Gebiet darf nicht länger durch Güterzüge belastet werden.
• Architekturwettbewerb
?Die architektonische Ausgestaltung der Stationen und der Bahntrasse muss sich dem Hietzinger Ortsbild harmonisch anpassen. Ein Architekturwettbewerb ist unumgänglich.
• Verkehrskonzept und Radweg ?
Die Stadt Wien ist gefordert, ein Verkehrskonzept für den fließenden und ruhenden Verkehr auszuarbeiten. Ein neuer Radweg entlang der Verbindungsbahn soll entstehen.
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