Bezirksgeschichte

Karl Ehn (1884–1959)

Sein bekanntestes Werk: der Karl Marx Hof in Wien-Döbling

Karl Ehn war der einzige Sohn des aus Niederösterreich stammenden Tischlers Martin Ehn und dessen Frau Aloisia Tulich. Er besuchte 18991904 die Staatsgewerbeschule in Wien und studierte anschließend von 1904–1907 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Otto Wagner.

1906 erhielt er den Rosenbaum-Preis, 1907 den Gundel- und Hagenmüller-Preis.



Ab 1909 war Ehn bis zu seiner Pensionierung beim Wiener Stadtbauamt beschäftigt, ab 1921 in führenden Funktionen. Er wurde 1924 Stadtbaurat und schuf in dieser Funktion mehrere große und stilprägende soziale Wohnbauten des Roten Wien. Auch nach den politischen Machtwechseln der 30er Jahre blieb Ehn in seiner Funktion, erhielt aber während des Ständestaates keine großen Bauaufträge mehr. 1938 und 1939 konnte er noch einige Wohnhäuser errichten, wurde 1944 Oberbaurat und schließlich Senatsrat. Sein letztes Bauwerk war der Karl Schönherr-Hof, der ab 1950 nach seiner Pensionierung entstand. Insgesamt hat Karl Ehn 2716 Wohnungen in Wien geschaffen.



Karl Ehn blieb Zeit seines Lebens unverheiratet.



Karl Ehn war einer der erfolgreichsten Schüler von Otto Wagner. Von diesem übernahm er eine repräsentative Monumentalität, die er auf die sozialen Wohnbauten der sozialdemokratischen Wiener Stadtregierung anwendete und damit entscheidend zum typischen Gemeindebaustil des Roten Wiens mit dessen großen Wohnblöcken (Superblocks) beitrug. In diesem Gemeindebaustil verschmolzen sowohl moderne, zeitgenössische expressionistische wie auch heimische traditionelle Elemente. Dieser von einem selbstbewussten Pathos getragene Stil spiegelte das Selbstverständnis der damaligen österreichischen Sozialdemokratie wider, am vollkommensten in Ehns Hauptwerk, dem monumentalen und zur Legende gewordenen Karl Marx Hof in Wien-Döbling.



Karl Ehn hat ursprünglich Friedhofsbauten für den Wiener Zentralfriedhof in kubistischen Formen geschaffen, ging dann aber schon früh zum Wohnbau über, dem sein ganzes weiters Schaffen galt. Von Gartenstadtformen ausgehend, bildete er schrittweise über den Bebelhof zum Karl Marx Hof gelangend seinen typischen Stil aus. Nach dem Ende der sozialdemokratischen Stadtregierung wurden seine Bauten sehr einfach und schlicht.

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